Use Cases Funktionen Eigenschaften
Sektion 05 Use Cases Funktionen und Eigenschaften
Definition
Kapitel innerhalb der Terminologie Smart Energy zur Definition der Begriffe im Rahmen von Use Cases sowie zugehöriger Funktionen und Eigenschaften
Quelle: SG-CG/M490/F. (11/2014), Kießling, A., & Arndt, S. (2020)
Abkürzung: keine
Bemerkung: keine
Beziehungen: hat den Oberbegriff Terminologie Smart Energy
Einführung zu Grundbegriffen der Sektion 05
Liste der Begriffe zu Use Cases, Funktionen und Eigenschaften
Grundlagen zu Use Cases, Funktionen und Eigenschaften
Die Vielfalt der Technologien und deren Annäherung in neuen und aufstrebenden Märkten sowie einem dezentraleren Energiesystem, insbesondere solche, die eine groß angelegte Infrastruktur benötigen – erfordern einen Top-down-Ansatz zur Erlangung interoperabler Lösungen, beginnend auf der Systemebene oder der Systemarchitekturebene statt auf der Produktebene (DIN IEC/TS 62913–1). Systemnormen entstehen in verschiedenen Sektoren wie Energie, Umwelt, Sicherheit und Gesundheit sowie Smart Cities.
Damit entstehen in der internationalen Normung (z.B. IEC) Systemkomitees, um Referenzarchitekturen, Anwendungsfälle (siehe Begriff Use Case und zugehörige Begriffe im Glossar) und geeignete Normen und Anleitungen zu den Schnittstellen, Funktionalitäten und Interaktionen eines Systems zu definieren.
Ziel ist die Interoperabilität in einem vernetzten System vielfältiger Komponenten mit in verschiedensten Organisationsformen interagierenden Akteuren. Die gemeinsame Use Case Methodik bildet dabei die Grundlage, neue Anforderungen an die Normung zu identifizieren, standardisierte Regeln, Prozesse, Kommunikationsprotokolle und Datenmodelle voranzutreiben sowie gemeinsame technische Regeln zu vereinbaren.
Die Top-Down-Methodik zur Beschreibung von Anwendungen im Gesamtsystem bezogen auf Komponenten als Bestandteile des Systems basiert auf der Formulierung von Anwendungsfällen (Use Cases). Anwendungsfälle sind Mittel, um von der Systembetrachtung schrittweise zum einzelnen Produkt zu führen, dass sich in das Gesamtsystem interoperabel und damit wirtschaftlich einfügen kann.
Die Spezifikation der Anwendungsfälle im Smart Energy Systemen erfolgt in zwei Schritten:
Ein Business Use Case definiert dabei Rollen und Verantwortlichkeiten zur Ausführung betriebswirtschaftlicher Prozesse als Kette von Aktivitäten im Rahmen einer Wirtschafts- und Ordnungspolitik.
Ein System Use Case definiert Funktionen eines Systems, die einen oder mehrere betriebswirtschaftliche Prozesse und enthaltene Aktivitäten eines BUC unterstützt.
Mit der Beschreibung eines Business Use Cases werden Akteure, Parteien, Rollen und Verantwortlichkeiten zugeordnet, der Rahmen aus Politik, Regulierung, Anreizen und Geschäftsmodell definiert, die Geschäftsdienste und Prozesse detailliert sowie der Geschäfts- und Handlungsnutzen (Business Case) erfasst.
Die Spezifikation von System Use Cases startet bei den Funktionen eines Systems. Weiterhin werden die zu nutzenden Komponenten und die Kommunikation zwischen den Komponenten auf Basis vereinbarter Informationsmodelle und Nachrichtentypen (Kommunikationsprotokolle) definiert. Zur Einordnung der Funktionen und Komponenten in das Smart Energy System sowie für die Darstellung genutzter Modelle und Protokolle wird das SGAM-Framework genutzt. Den mit nachfolgender Abbildung dargestellten fünf SGAM-Ebenen werden verschiedene Aspekte der Organisation, Information und Kommunikation zur Betrachtung von Interoperabilität zugeordnet.
Die Inhalte der SGAM-Ebenen bei der Spezifikation von Use Cases bezogen auf Interoperabilitätsaspekte beschreibt nachfolgende Abbildung.
Abb.: Typische Inhalte der Beschreibung von Use Cases auf den verschiedenen Interoperabilitätsebenen
Die Beschreibung der Use Cases erfolgt mit einem Template in den drei folgenden Schritten:
- Business Use Case und Konzept System Use Case
- Prozess- und Systembeschreibung
- Ablaufspezifikation (Sequenzdiagramme)
Mit der fachlichen Spezifikation eines High-Level-Use-Case (HLUC) wird zuerst eine allgemeine Idee zu einem System Use Case zur Anwendung von Funktionen eines Systems beschrieben, die zur Ausführung eine Business Use Case genutzt werden, wobei der Use Case in verschiedener Weise realisiert und dabei nicht auf eine spezifische Systemarchitektur gemappt wird.
Später definiert ein technischer Use Case die Implementierung eines System Use Cases zur Anwendung von Funktionen eines Systems, die zur Ausführung eines Business Use Case genutzt werden, wobei der Use Case im Rahmen einer spezifisches Systemarchitektur abgebildet wird.
Verweise
SG-CG/M490/F. (11/2014). Smart Grids Methodology and New Applications- SG-CG/M490/F, Version 3.0. Brüssel: EC M/490 CEN-CENELEC-ETSI SGCG – Smart Grid Coordination Group.
Kießling, A., & Arndt, S. (2020). SINTEG-Projekt C/sells / DKE/DIN GAK 111.0.5. Draft zu Public available specification (PAS) Terminologie „Zelluläres, intelligentes Energiesystem. Frankfurt, April 2020.