Begriff System
Definition Begriff System
Gesamtheit miteinander in Verbindung stehender Objekte, die in einem bestimmten Zusammenhang als Ganzes gesehen und von ihrer Systemumgebung abgegrenzt betrachtet werden, wobei die Interaktion mit der Systemumgebung über Schnittstellen stattfindet und diese Gesamtheit Verbindungen als System aus Systemen und als Systemaggregat eingehen kann
Quelle: DKE. IEV 151–11-27; Erweiterung um den Schnittstellenbegriff sowie die System-aus-Systemen-Definition
Englisches Glossar: system
Abkürzung: keine
Bemerkung: keine
Beziehungen
- System hat Beschreibung Systemmodell
- System hat Unterbegriff attributives System
- System hat Unterbegriff System aus Systemen
- System ist Teil von System aus Systemen
- System ist Teil von Systemaggregat
- System hat Oberbegriff Original
Weitere Erläuterungen zum Begriff System
Originale können Systeme bilden. Somit wird für eine Teilmenge der durch Modelle abgebildeten Originale der Begriff System benutzt. Diese Verwendung ist gültig, wenn das Original nach IEV 151–11-27 [DKE-IEV] als Gesamtheit miteinander in Verbindung stehender Objekte, die in einem bestimmten Zusammenhang als Ganzes gesehen und von ihrer Systemumgebung abgegrenzt sind, betrachtet werden kann.
Analog zur Erfassung eines Originals durch eine Attributklasse und deren Symbolisierung durch eine Prädikatklasse kann ein System als attributives System beschrieben werden. Dabei befindet sich im Kontext des Systembegriffes jedes Element mit jedem anderen Element derselben Klasse in (wenigstens) einer Zusammenhangsrelation, so dass die Gesamtheit der Klassenelemente ein „einheitlich geordnetes Ganzes“ bleibt. Dies umfasst die prinzipielle Erreichbarkeit jedes Attributes von jedem anderen Attribut ohne Umweg über ein anderes Attribut (z.B. y in Abhängigkeit von x, d.h. y(x), aber nicht y in Abhängigkeit von t in der Form y(x(t))).
Ein attributives System ist wiederum ein kybernetisches System, wenn wenigstens eine Teilmenge der Individuenmenge aus Individuen besteht, die zeitaktive Elemente sind, denen also ein zeitabhängiges Input-Output-Verhalten zukommt. Zweitens muss das System stabil sein, d.h. ein System befindet sich im Gleichgewicht oder strebt mit dem Durchlauf einer Zustandsfolge einem Gleichgewicht entgegen. Notwendig für die Stabilität eines kybernetischen Systems ist Rückkopplung. In einer geschlossenen Kette zeitaktiver Elemente ist damit der Output eines Elementes auf den Input eines anderen Elementes zurückzuführen.
Jedes der die Gesamtheit bildenden Objekte eines attributiven Systems wird im Weiteren Komponente genannt, wobei diese Gesamtheit wiederum von der Systemumgebung abgegrenzt ist. Eine Komponente kann weiter durch Unterbegriffe spezialisiert werden (z.B. Gerät, Anlage oder Netzwerk). Über eine Schnittstelle oder deren Vielzahl kann die Gesamtheit der Komponenten eines Systems mit der Systemumgebung interagieren, indem Attribute über Schnittstellen wirken. Die Schnittstellen bringen das System also in Relation zur Systemumgebung.
Eigenschaften der Systemumgebung haben an den Schnittstellen Einfluss auf das System. Analog gilt, dass Eigenschaften des Systems an den Schnittstellen die Systemumgebung beeinflussen.
Indem Attribute auf die Systemumgebung wirken und die Systemumgebung wiederum auf das System einwirkt, wird Rückkopplung möglich.
Durch Interaktion des Systems mit der Systemumgebung ändert sich der Zustand des Systems.
Jeder Komponente eines Systems kann ein Ort im Raum zugeordnet werden, der durch Koordinaten beschrieben wird. Der Zustand der Komponenten sowie die an den Schnittstellen genutzten Attribute ändern sich mit dem Attribut Zeit.
Synonym zum Begriff Systemumgebung wird auch der Begriff Umwelt genutzt, der wiederum in nicht vom Menschen geschaffene Aspekte unter dem Begriff der Natur sowie in vom Menschen geschaffene Aspekte unter dem Begriff der Kultur unterteilt werden kann. Natur und Kultur stellen aber wechselseitig bedingende Betrachtungen der gesamten Umwelt dar.
Die Funktion (Operation) eines Systems wirkt auf die Systemumgebung. Gleichzeitig kann das System die Funktionen anderer Systeme nutzen. Dies betrifft auch den erweiterten Rahmen beliebiger Systeme der kulturellen und natürlichen Einflusssphäre, die die Handlungsmöglichkeiten des Systems sowie die Nutzbarkeit externer Potentiale begrenzen.
Politische Strukturen als Teilsysteme einer Gesellschaft besitzen beispielsweise die Funktion, Gesetze und Regularien zu erlassen, die ein System in seinem Wirken einschränken.
Abbildung: Titel
Verweise
[DKE-IEV. 151–11-27] Deutsche Online-Ausgabe des IEV. International Electrotechnical Vocabulary. https://www2.dke.de/de/Online-Service/DKE-IEV