Koalitionsvertrag und Energie

Subsidiarität als neues Grundprinzip des Energiesystems

Koalitionsvertrag und Energie
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Subsidiarität als neues Grundprinzip des Energiesystems

Die Poten­zia­le der Vor-Ort-Ver­sor­gung ent­fes­seln und Sub­si­dia­ri­tät als neu­es Grund­prin­zip des Ener­gie­sys­tems ver­an­kern — in die­ser For­mel liegt ein wesent­li­cher Lösungs­bei­trag für die anste­hen­de Dekar­bo­ni­sie­rung des Ener­gie­sys­tems.

Rei­ner Lemoi­ne Stif­tung [Lemoi­ne. (2021)]

Pioniere

Das Ener­gie­sys­tem der Ver­gan­gen­heit war fos­sil und kern­tech­nisch getrie­ben sowie zen­tral gesteu­ert. Sys­tem­fle­xi­bi­li­sie­rung, Spei­cher und Digi­ta­li­sie­rung spiel­ten eine unter­ge­ord­ne­te Rol­le. Zukünf­tig ermög­li­chen die­se Tech­no­lo­gien in Ver­bin­dung mit inte­grier­ten Infra­struk­tu­ren von Strom, Wär­me und Gas (ins­be­son­de­re Was­ser­stoff) das gesi­cher­te Energieangebot.

Noch wich­ti­ger ist aber die Erkennt­nis aus Pro­jek­ten zu Tech­no­lo­gien und neu­en Märk­ten sowie zur Digi­ta­li­sie­rung des Ener­gie­sys­tems, dass Par­ti­zi­pa­ti­on der Schlüs­sel zum Erfolg der Ener­gie­wen­de ist; ver­bun­den mit der Auf­ga­be, die Bewusst­seins­bil­dung zu Mög­lich­kei­ten der Betei­li­gung vor­an­zu­trei­ben.  Arnold Schwar­zen­eg­ger spricht dazu auf dem Aus­tri­an World Sum­mit lei­den­schaft­lich davon, wie Men­schen zum Han­deln moti­viert wer­den. „Ers­te Auf­ga­be zur erfolg­rei­chen Gestal­tung des Wan­dels ist es, Begeis­te­rung aus­zu­lö­sen und Bewusst­sein für Chan­cen zu bil­den, um Aktio­nen zu beför­dern, anstatt in Furcht vor der Zukunft zu erstarren.“

Erneu­er­ba­re Ener­gien brin­gen Wert­schöp­fungs­chan­cen in Kom­mu­nen und länd­li­che Regio­nen, auto­no­me Gestal­tungs­chan­cen für die Men­schen im Wohn- und Arbeits­um­feld. Hier­aus fol­gen auch neue Ansät­ze zum Design nach­hal­ti­ger Gebäu­de und von Lebens­räu­men sowie für das Zusam­men­wir­ken von Men­schen in der Gemein­schaft. In einer zuneh­mend kom­ple­xe­ren Welt wird Glo­ba­li­sie­rung durch loka­les Han­deln und Fle­xi­bi­li­tät ergänzt und Wider­stands­fä­hig­keit bei Gefähr­dungs­si­tua­tio­nen erhöht.

Das Pro­jekt C/sells schlägt des­halb zum loka­len und regio­na­len Han­deln im glo­ba­len Ver­bund eine Art zel­lu­lä­res Ener­gie­sys­tem mit viel­fäl­ti­gen For­men der Par­ti­zi­pa­ti­on vor. Dies umfasst die Eigen­ver­sor­gung in Gebäu­den, Quar­tie­ren sowie auf indus­tri­el­len oder länd­li­chen Area­len im Ver­bund aller Ener­gie­trä­ger als auch Erneu­er­ba­re Ener­gie­ge­mein­schaf­ten. Dar­aus fol­gen neue Chan­cen für die Stadt­wer­ke als loka­le Ener­gie­dienst­leis­ter und Infrastrukturbetreiber.

Schaut man sich zu die­ser Ziel­stel­lung das gesell­schaft­li­che Umfeld an, ist fest­zu­stel­len, dass der Regu­lie­rungs­rah­men zu wenig Krea­ti­vi­tät erlaubt. Es wird ein Rah­men mit mehr Offen­heit und Fle­xi­bi­li­tät benö­tigt, der es ermög­licht, neue Lösun­gen aus­zu­pro­bie­ren. Das Pro­jekt C/sells im vom Wirt­schaft­mi­nis­te­ri­um geför­der­ten Schau­fens­ter intel­li­gen­te Ener­gie (SINTEG) schließt dar­aus, dass Regu­lie­rung von über­bor­den­der Büro­kra­tie zu befrei­en ist und statt­des­sen Chan­cen eröff­nen und inno­va­ti­ve Gestal­tung ermög­li­chen soll.

Sub­si­dia­ri­tät als neu­es Grund­prin­zip des Energiesystem

Die oben aus­ge­führ­ten Fol­ge­run­gen und Emp­feh­lun­gen des Pro­jek­tes C/sells las­sen sich kaum bes­ser zusam­men­fas­sen, als dies von Ver­tre­tern des Rei­ner Lemoi­ne Insti­tu­tes, des Öko­strom­an­bie­ters Natur­strom sowie des Fraun­ho­fer-Insti­tu­tes für Sola­re Ener­gie­sys­te­me ISE vor­ge­nom­men wur­de. Des­halb sei an die­ser Stel­le das nach­fol­gen­de län­ge­re Zitat erlaubt.

Die Poten­zia­le der Vor-Ort-Ver­sor­gung ent­fes­seln und Sub­si­dia­ri­tät als neu­es Grund­prin­zip des Ener­gie­sys­tems ver­an­kern — in die­ser For­mel liegt ein wesent­li­cher Lösungs­bei­trag für die anste­hen­de Dekar­bo­ni­sie­rung des Ener­gie­sys­tems. Ein sol­cher Wan­del bei der Ener­gie­ver­sor­gung braucht jedoch zunächst ein poli­ti­sches Bekennt­nis, dass er gewollt ist. Und im zwei­ten Schritt folgt die Gestal­tung. Dafür erge­ben sich mit der kom­men­den Legis­la­tur­pe­ri­ode viel­fäl­ti­ge neue Hand­lungs­op­tio­nen. Wir emp­feh­len die Ver­an­ke­rung die­ses neu­en Grund­prin­zips im Koali­ti­ons­ver­trag der neu­en Bun­des­re­gie­rung: Das Ziel könn­te lau­ten: Wir set­zen uns dafür ein, die loka­len Poten­zia­le der Dekar­bo­ni­sie­rung und der Kopp­lung der Sek­to­ren Strom, Wär­me und Ver­kehr in Gebäu­den und Quar­tie­ren zu nut­zen. Daher wer­den wir Lösun­gen der Vor-Ort-Ver­sor­gung als Teil des Ener­gie­sys­tems eta­blie­ren. Wir wer­den prüfen, wie Sub­si­dia­ri­tät im Ener­gie­sys­tem umge­setzt wer­den kann und die­se Leit­idee im Rah­men der anste­hen­den Refor­men des Ener­gie­markt­de­signs berücksichtigen.“ 

Das Ener­gie­sys­tem war bis­her mit sei­nem zen­tra­lis­ti­schen Ansatz vor­ran­gig von der inter­na­tio­na­len Ebe­ne sowie der natio­na­len Ebe­ne geprägt. Die Vor-Ort-Ebe­ne bestand aus­schließ­lich aus pas­si­ven End­kun­den. Der Umbau zu einem nach­hal­ti­gen Ener­gie­sys­tem in der benö­tig­ten Geschwin­dig­keit kann nur gelin­gen, wenn Lösungs­bei­trä­ge ver­teilt und in einer neu­en Vor-Ort-Ebe­ne erschlos­sen werden. 

Die Regu­lie­rung scheut sich vor der Erschlie­ßung die­ser kom­ple­xen Ebe­ne und behält bestehen­de regu­la­to­ri­sche Rah­men­be­din­gun­gen bei; baut die­se mit einem star­ken Detail­lie­rungs­grad wei­ter aus. Die­ser Weg wird gera­de im Hin­blick auf die not­wen­di­ge Sek­to­ren­kopp­lung von Strom, Wär­me, Was­ser­stoff und Mobi­li­tät auf allen Ebe­nen bis hin in die Stadt­quar­tie­re, Gebäu­de und länd­li­chen Area­le schei­tern. Statt­des­sen soll­te Regu­lie­rung von Details ent­schlackt wer­den und sich auf die grund­le­gen­den Ziel­stel­lun­gen konzentrieren.

Das Papier des Lemoi­ne-Insti­tu­tes führt dazu unter der Über­schrift „Kom­po­nen­ten­ori­en­tier­te Über­re­gu­lie­rung über­win­den – sys­tem­ori­en­tier­te Regu­lie­rung schaf­fen“ wei­ter aus: „Tech­no­lo­gien zur loka­len Kopp­lung der Sek­to­ren auf Basis erneu­er­ba­rer Ener­gien ste­hen schon heu­te bereit und prä­gen die Markt­dis­kus­sio­nen: Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen, Wär­me­pum­pen, Wall­bo­xen, Spei­cher, loka­le Ener­gie­ma­nage­ment­sys­te­me oder digi­ta­le Steue­rung und Zäh­ler­infra­struk­tur – eine Vor-Ort-Ver­sor­gung ist tech­nisch längst mög­lich und auch bezahl­bar. Vie­le Akteu­re sind sowohl in der Gebäu­de­wirt­schaft – von Eigen­heim­be­sit­zern über Woh­nungs­bau­ge­nos­sen­schaf­ten bis zu gro­ßen Immo­bi­li­en­un­ter­neh­men – als auch in der Ener­gie­wirt­schaft in die­sen Berei­chen bereits tätig. Zu einer sys­tem­dienli­chen Ener­gie­ver­sor­gung vor Ort als wich­ti­ges Ele­ment des zukünftigen Ener­gie­sys­tems besteht weit­ge­hend Einig­keit. Es feh­len jedoch trag­fä­hi­ge Geschäfts­mo­del­le für eine sektorenübergreifende und effi­zi­en­te Verknüpfung die­ser Tech­no­lo­gien. Vor-Ort-Lösun­gen, Pro­sumer­mo­del­le und Quar­tiers­kon­zep­te boo­men in der Dis­kus­si­on, wäh­rend ihre Umset­zung viel­fach an Hürden der Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren und Regu­la­to­rik schei­tert, nicht aber im eigent­li­chen Marktgeschehen.“

Koalitionsvertrag und Energie

Doch mit dem Koali­ti­ons­ver­trag der Ampel­ko­ali­ti­on wird erst­ma­lig der beschrie­be­ne Ansatz auf­ge­nom­men. Grund­la­ge für die Not­wen­dig­keit der beschrie­be­nen drit­ten Vor-Ort-Ebe­ne ist die Erkennt­nis, dass der Umbau des Ener­gie­sys­tems nur bei Par­ti­zi­pa­ti­on aller gesell­schaft­li­chen Akteu­re an den Chan­cen des Wan­dels gelin­gen kann. Des­halb ist gemein­wohl­ori­en­tier­ten Aspek­ten beson­de­re Auf­merk­sam­keit zu widmen.

Der Koali­ti­ons­ver­trag führt dazu aus [Bun­des­re­gie­rung. (2021)]: „Wir ver­bes­sern die recht­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen für gemein­wohl­ori­en­tier­tes Wirt­schaf­ten, wie zum Bei­spiel für Genos­sen­schaf­ten, Sozi­al­un­ter­neh­men, Inte­gra­ti­ons­un­ter­neh­men. … Wir stär­ken die Bürger-Energie als wich­ti­ges Ele­ment für mehr Akzep­tanz. Im Rah­men des euro­pa­recht­lich Mög­li­chen wer­den wir die Rah­men­be­din­gun­gen für die Bürger-Energie ver­bes­sern (Ener­gy Sha­ring, Prüfung eines Fonds, der die Risi­ken absi­chert) und ins­ge­samt die De-mini­mis-Rege­lun­gen als Bei­trag zum Bürokratieabbau ausschöpfen.“

Die­se Aspek­te sind dabei ins­be­son­de­re im Hin­blick auf die EU-Richt­li­ni­en zu Erneu­er­ba­ren Ener­gien und zur Umge­stal­tung des Ener­gie­mark­tes zu betrach­ten, die sowohl Eigen­ver­sor­gung als auch gemein­schaft­li­che Ver­sor­gung, Erneu­er­ba­re-Ener­gie-Gemein­schaf­ten und Bür­ger­en­er­gie­ge­mein­schaf­ten zum Ener­gie­aus­tausch stär­ken wol­len. Ander­seits erhö­hen dezen­tra­le Gestal­tung und For­men­viel­falt die Kom­ple­xi­tät des Ener­gie­sys­tems. Kon­zep­te zur Kom­ple­xi­täts­be­herr­schung umfas­sen zwin­gend die auto­no­me Rege­lung in Teil­be­rei­chen des Gesamt­sys­tems bei gleich­zei­ti­ger Inte­gra­ti­on in den Ver­bund. Dies erhöht gleich­zei­tig die Wider­stands­fä­hig­keit der Energieinfrastruktur.

Eigen­ver­sor­gung, gemein­schaft­li­che Ver­sor­gung und Ener­gie­aus­tausch fin­den vor­ran­gig in Gebäu­den statt. Hin­zu kommt, dass über 70 % der Umwelt­be­las­tung mit Koh­len­di­oxid auf stoff­li­chen Pro­zes­sen basiert. Die Ener­gie­wen­de muss des­halb in Zusam­men­hang mit dem not­wen­di­gen Über­gang zur Kreis­lauf­wirt­schaft betrach­tet wer­den. Gebäu­de bin­den einen hohen Teil der Mate­ria­li­en und sind somit im Rah­men der Kreis­lauf­wirt­schaft zu bewer­ten. Ener­gie­kon­zep­te und neue For­men des Bau­ens wach­sen zusam­men und füh­ren zu neu­en Anfor­de­run­gen an das Gebäu­de­de­sign sowie an die Archi­tek­ten, Inge­nieu­re und an das Handwerk.

Zur Unter­stüt­zung von Stadt- und Raum­pla­nern sowie Gebäu­de­ent­wick­lern wer­den Bei­spie­le benö­tigt, die Kom­mu­nen befä­hi­gen, viel­fäl­ti­ge For­men geschlos­se­ner als auch offe­ner Lebens­räu­me mit auto­no­men Ener­gie- und Stoff­kreis­läu­fen und ver­bin­den­der Infra­struk­tur zu schaf­fen. Hier­zu besteht ein hoher Experimentierbedarf.

Der Koali­ti­ons­ver­trag ver­spricht dazu: „Wir wer­den ein Real­la­bor-und Frei­heits­zo­nen­ge­setz schaf­fen, das ein­heit­li­che und inno­va­ti­ons­freund­li­che Rah­men­be­din­gun­gen für Real­la­bo­re bie­tet und neue Frei­räu­me zur Erpro­bung von Inno­va­tio­nen ermög­licht. Das Gesetz soll u. a. übergreifende Stan­dards für Real­la­bo­re und Expe­ri­men­tier­klau­seln gesetz­lich ver­an­kern, die Unter­neh­men, For­schungs­in­sti­tu­ten und Kom­mu­nen attrak­ti­ve Bedin­gun­gen bie­ten und gleich­zei­tig regu­la­to­ri­sches Ler­nen för­dern. Wir wol­len im Rah­men der bestehen­den För­der­struk­tu­ren auch die Ent­wick­lungs­schrit­te von der Inno­va­ti­on hin zum Markt­ein­tritt unterstützen. … Wir för­dern die Kreis­lauf­wirt­schaft als effek­ti­ven Kli­ma- und Res­sour­cen­schutz, Chan­ce für nach­hal­ti­ge Wirt­schafts­ent­wick­lung und Arbeits­plät­ze. Wir haben das Ziel der Sen­kung des pri­mä­ren Roh­stoff­ver­brauchs und geschlos­se­ner Stoffkreisläufe.“

 

Bauhaus 2.0 als Think Tank für Praktiker sowie Reallabor und Innovationszone

Die Ver­än­de­rungs­pro­zes­se füh­ren zu neu­en pla­ne­ri­schen Auf­ga­ben für Gebäu­de- und Quar­tiers­ent­wick­ler sowie für Ener­gie­kon­zep­te der Städ­te und Land­schaf­ten der Zukunft. Der Wan­del bringt aber auch neue Gefah­ren für die siche­re Funk­ti­on der Stadt mit sich. Dies zeigt die zuneh­men­de Anzahl der Cyber-Angrif­fe aus dem Inter­net wie auch die aktu­el­le Coro­na-Kri­se. Die Stadt muss sich mit auto­no­men Funk­tio­nen auf die­se Gefah­ren ein­stel­len. In die­sem Umfeld sind neue Lösun­gen zu schaf­fen, zu demons­trie­ren und zu vervielfältigen.

Die Stadt der Zukunft kann nicht aut­ark funk­tio­nie­ren. Aber erneu­er­ba­re Ener­gien und Dezen­tra­li­sie­rung ermög­li­chen die Ent­wick­lung auto­no­mer, wider­stands­fä­hi­ger Infra­struk­tu­ren mit regio­na­ler und über­re­gio­na­ler Vernetzung. 

Archi­tek­ten und Pro­jekt­ent­wick­ler haben die Auf­ga­be, Gebäu­de- und Land­schafts­de­sign mit der Spe­zi­fi­ka­ti­on von Ener­gie­kreis­läu­fen sowie von not­wen­di­gen Digi­ta­li­sie­rungs­maß­nah­men für auto­no­me Sys­te­me zu ver­bin­den. Aber auch die Ein­bet­tung in die Umge­bung und die zuge­hö­ri­ge Infra­struk­tur ist zu pla­nen, um die Wider­stands­fä­hig­keit der eige­nen Lösung gegen digi­ta­le Angrif­fe einer ver­netz­ten Welt und im Kata­stro­phen­fall zu erhöhen.

Zur Bewäl­ti­gung von Gefah­ren sowie zur Nut­zung neu­er Chan­cen müs­sen die Kom­mu­nen bei der Stadt- und Quar­tiers­ent­wick­lung lern­fä­hig gemacht wer­den. Dabei sind sowohl Ener­gie und Kreis­lauf­wirt­schaft, die Auf­ga­ben der Digi­ta­li­sie­rung sowie die sozio­kul­tu­rel­le und sozio­öko­no­mi­sche Gestal­tungs­ebe­ne der Men­schen in ihrem Lebens­um­feld zu adressieren.

Vor­ge­schla­gen wird des­halb eine Insti­tu­ti­on unter dem Arbeits­ti­tel Bau­haus 2.0, die sowohl als Think Tank für Prak­ti­ker, als Stu­dio der Lösungs­bei­spie­le zur Ver­brei­tung von Mög­lich­kei­ten sowie zum trans­dis­zi­pli­nä­ren Aus­tausch wir­ken kann.

Die Auf­ga­be besteht dar­in, For­schung, Her­stel­ler, Ener­gie­dienst­leis­ter, Hand­werk und Bür­ger trans­dis­zi­pli­när zu ver­bin­den. Es gilt, die im Rah­men von For­schung und Ent­wick­lung neu defi­nier­ten Gestal­tungs­mög­lich­kei­ten als Blau­pau­sen dau­er­haft zu demons­trie­ren, in Archi­tek­tur und das Hand­werk zu über­füh­ren und somit die viel­fäl­ti­gen Mög­lich­kei­ten des zukünf­ti­gen Designs der Gesell­schaft bewusst zu machen.

Dar­aus erge­ben sich zum Bau­haus ana­lo­ge Zie­le zur trans­dis­zi­pli­nä­ren Ver­net­zung krea­ti­ver Geis­ter von Poli­tik und Wis­sen­schaft bis zum Hand­werk und zu enga­gier­ten Bür­gern. Das Ziel besteht in der Ent­fal­tung von Initia­ti­ven und Trans­for­ma­ti­ons­vor­ha­ben für Ener­gie­kon­zep­te in Ver­bin­dung mit Gebäu­de­de­sign, Land­schafts­ge­stal­tung und Digi­ta­li­sie­rung sowie in der Lösungsvervielfältigung.

Quellen:

Bun­des­re­gie­rung. (2021): Koali­ti­ons­ver­trag zwi­schen SPD, Bünd­nis 90/Die Grü­nen und FDP. https://www.bundesregierung.de/breg-de/service/gesetzesvorhaben/koalitionsvertrag-2021–1990800 — gela­den am 22.02.2022

Lemoi­ne. (2021): Vor-Ort-Poten­zia­le der Ener­gie­wen­de ent­fes­seln — Subsidiarität als neu­es Grund­prin­zip des Ener­gie­sys­tems. https://www.reiner-lemoine-stiftung.de/pdf/2021_07_26_White_Paper_Vor_Ort_Konzepte_Subsidiaere_Energiewende.pdf — gela­den am 22.02.2022

 

Andre­as Kieß­ling, ener­gy design,  Lei­men / Hei­del­berg — 22. 02. 2022

Über Andreas Kießling 111 Artikel
Andreas Kießling hat in Dresden Physik studiert und lebt im Raum Heidelberg. Er beteiligt sich als Freiberufler und Autor an der Gestaltung nachhaltiger Lebensräume und zugehöriger Energiekreisläufe. Dies betrifft Themen zu erneuerbaren und dezentral organisierten Energien. Veröffentlichungen als auch die Aktivitäten zur Beratung, zum Projektmanagement und zur Lehre dienen der Gestaltung von Energietechnologie, Energiepolitik und Energieökonomie mit regionalen und lokalen Chancen der Raumentwicklung in einer globalisierten Welt.

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