Begriff Information

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Begriff Information

Definition

Kennt­nis im Sin­ne von Wis­sen über Objek­te wie Sach­ver­hal­te, Ereig­nis­se und Vor­gän­ge, rea­le oder abs­trak­te Gegen­stän­de ein­schließ­lich Begrif­fe (im Ener­gie­sys­tem ins­be­son­de­re in Bezug auf die Zustands­grö­ße Ener­gie), die in einem gege­be­nen Zusam­men­hang eine bestimm­te Bedeu­tung hat

Quel­le: IEV 101–12-01, In Bezie­hung zur Zustands­grö­ße Ener­gie gesetzt

Eng­li­sches Glos­sar: infor­ma­ti­on

Abkür­zung: kei­ne

Bemer­kung: kei­ne

Beziehungen

Weitere Erläuterungen zum Begriff Information

Beziehungen zum Begriff Information

Die Funk­ti­on von Sys­te­men besteht in der Über­füh­rung der Ein­gangs­grö­ßen (Stoff, Ener­gie, Infor­ma­ti­on) unter Berück­sich­ti­gung von Zustands­grö­ßen (Eigen­schaft) in die umge­wan­del­ten Aus­gangs­grö­ßen (Stoff, Ener­gie, Infor­ma­ti­on). Der Begriff Infor­ma­ti­on wird hier defi­niert als Teil­men­ge an Wis­sen, die ein Sen­der einem Emp­fän­ger mit­tels Signa­len über ein bestimm­tes Medi­um (auch „Infor­ma­ti­ons­ka­nal“ genannt) ver­mit­teln kann.

Die Inter­ak­ti­on zwi­schen ver­schie­de­nen Teil­sys­te­men (Kom­po­nen­ten) in einem kom­ple­xen und viel­fäl­ti­gen Sys­tem erfor­dert den stän­di­gen Infor­ma­ti­ons­aus­tausch. Die­ser Infor­ma­ti­ons­aus­tausch wie­der­um beruht auf einer gemein­sa­men Spra­che mit Infor­ma­ti­ons­mo­del­len zur Beschrei­bung der Teil­sys­te­me sowie mit Ver­ein­ba­rung zu Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­to­kol­len beim Infor­ma­ti­ons­aus­tausch zwi­schen Sys­te­men. Infor­ma­ti­ons­mo­del­le wer­den auf der Infor­ma­ti­ons­ebe­ne des Smart Grid-Archi­tek­tur­mo­dells beschrie­ben, wäh­rend auf der Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ebe­ne die Schnitt­stel­len der Inter­ak­tio­nen im Rah­men einer Funk­ti­on als Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­to­kol­le beschrie­ben werden.

Das Ener­gie­sys­tem besitzt Schnitt­stel­len, über die Infor­ma­ti­on über­tra­gen wird. Eine Schnitt­stel­le trennt im All­ge­mei­nen ein Sys­tem von sei­ner Umge­bung ab und dient der Kom­mu­ni­ka­ti­on des Sys­tems mit sei­ner Umge­bung (sie­he Sek­ti­on System).
Schnitt­stel­len ver­schie­de­ner Sys­te­me sind durch Infor­ma­ti­ons­ka­nä­le mit­ein­an­der ver­bun­den und die­nen der Infor­ma­ti­ons­über­tra­gung, also dem Trans­port von Infor­ma­ti­on. Infor­ma­ti­ons­ka­nä­le bestehen auf Basis eines bestimm­ten Über­tra­gungs­me­di­ums über das die Infor­ma­tio­nen über­tra­gen wer­den kön­nen. Es ist die Auf­ga­be von Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­to­kol­len, die Infor­ma­ti­ons­über­tra­gung über das Medi­um zu gewähr­leis­ten. Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­to­kol­le wer­den in OSI-Schich­ten, die sich an dem OSI Refe­renz­mo­dell ori­en­tie­ren, organisiert.

OSI-Schichten

Abbil­dung: Das IOS/OSI Refe­renz­mo­dell (engl.: Open Sys­tems Inter­con­nec­tion Model) ist ein Refe­renz­mo­dell für Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­to­kol­le in Form einer Schichtenarchitektur

Wäh­rend die Schich­ten 1–4 für den Trans­port von Infor­ma­ti­on zustän­dig sind, sind die Schich­ten 5–7 für die Anwen­dung der Infor­ma­ti­on zustän­dig und sor­gen für den orga­ni­sier­ten und syn­chro­ni­sier­ten (Schicht 5) und den syn­tak­tisch kor­rek­ten (Schicht 6) Infor­ma­ti­ons­aus­tausch und die Gene­rie­rung oder Anwen­dung von Infor­ma­tio­nen durch Daten­ein- und ‑aus­ga­ben (Schicht 7).

Zum Ver­ständ­nis der zwi­schen Sys­te­men über Schnitt­stel­len über­tra­ge­nen Infor­ma­tio­nen muss auf allen Ebe­nen Inter­ope­ra­bi­li­tät gewähr­leis­tet sein (Inter­ope­ra­bi­li­ty nach EICTA Inter­ope­ra­bi­li­ty White Paper, Euro­pean Indus­try Asso­cia­ti­on, Infor­ma­ti­on Sys­tems Com­mu­ni­ca­ti­on Tech­no­lo­gies Con­su­mer Elec­tro­nics, 21 June 2004: The capa­bi­li­ty of two or more net­works, sys­tems, devices, appli­ca­ti­ons, or com­pon­ents to exch­an­ge infor­ma­ti­on bet­ween them and to use the infor­ma­ti­on so exchanged).

Im intel­li­gen­ten Ener­gie­sys­tem benö­tigt Inter­ope­ra­bi­li­tät auf tech­ni­scher Ebe­ne eine gemein­sam defi­nier­te Syn­tax (Schich­ten 1 bis 3), auf infor­ma­tio­nel­ler Ebe­ne eine gemein­sam defi­nier­te Seman­tik (Schich­ten 4 bis 5) sowie orga­ni­sa­to­ri­scher Ebe­ne eine gemein­sa­me Prag­ma­tik (Schich­ten 6 bis 8). Die Archi­tek­tur zur Beschrei­bung von Inter­ope­ra­bi­li­tät zwi­schen Sys­te­men unter­schied­li­cher Domä­nen wird mit nach­fol­gen­den Dar­stel­lun­gen mit­tels Grid­wi­se-Archi­tek­tur­stack sowie des­sen Zuord­nung zu SGAM-Ebe­nen dargestellt.

GridWise Interoperability

Abb.: Das Grid­Wi­se Inter­ope­ra­bi­li­ty Con­text-Set­ting Frame­work defi­niert Inter­ope­ra­bi­li­tät auf meh­re­ren Ebe­nen des Intel­li­gen­ten Ener­gie­sys­tems (E: Eco­no­my; I — Information)

 

GridWise-Stack

Abb.: Grid Wise Archi­tec­tu­re Stack (GWAC) sowie EU SG Man­dat M/490 CEN-CENELEC-ETSI, WG Architecture

Verweise

SG-CG/M490/I. (10/2014). SG-CG/M490/I_Smart Grid Inter­ope­ra­bi­li­ty. Metho­do­lo­gies to faci­li­ta­te Smart Grid sys­tem inter­ope­ra­bi­li­ty through stan­dar­diza­ti­on, sys­tem design and test­ing. Brüs­sel: EC M/490 CEN-CENELEC-ETSI SGCG – Smart Grid Coor­di­na­ti­on Group.

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Andreas Kießling hat in Dresden Physik studiert und lebt im Raum Heidelberg. Er beteiligt sich als Freiberufler und Autor an der Gestaltung nachhaltiger Lebensräume und zugehöriger Energiekreisläufe. Dies betrifft Themen zu erneuerbaren und dezentral organisierten Energien. Veröffentlichungen als auch die Aktivitäten zur Beratung, zum Projektmanagement und zur Lehre dienen der Gestaltung von Energietechnologie, Energiepolitik und Energieökonomie mit regionalen und lokalen Chancen der Raumentwicklung in einer globalisierten Welt.

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