Wasserstoff oder Elektromobilität und Corona

Wasserstoff oder Elektromobilität und Corona

Wasserstoff oder Elektromobilität und Corona

Es sind skur­ri­le Zei­ten, die wir im Jah­re 2020 erle­ben. Skur­ril erscheint es auch, wenn wir uns fra­gen, was Was­ser­stoff oder Elek­tro­mo­bi­li­tät und Coro­na mit­ein­an­der zu tun haben. Das gan­ze Jahr 2019 dis­ku­tier­te die Ener­gie­welt in Deutsch­land über Kli­ma­schutz, CO2-Preis, Koh­le­aus­stieg, Min­dest­ab­stands­re­geln für Wind­kraft und “Solar-Deckel”. Und kommt zu kei­nem oder zumin­dest für die meis­ten, zu kei­nem zufrie­den­stel­len­den Ergebnis.
Und nun das: Der Coro­na-Virus (oder heißt er jetzt COVID-19?) macht mög­lich, was kei­ne Gre­ta Thun­berg, kein Fri­days-for-future (FFF) oder Sci­en­tists for future (SFF) bis­her errei­chen konn­te: Die mut­lo­se, zag­haf­te und zuwei­len schein­bar angst­ge­plag­te Bun­des­re­gie­rung fängt an, sich schnel­ler als im Schne­cken­tem­po zu bewegen.

Parallelen zum Klimaschutz

Man kann davon hal­ten was man will — die einen fin­den es kom­plett über­trie­ben, den ande­ren gehen die Maß­nah­men nicht weit genug und vor allem nicht schnell genug. Eigent­lich genau­so wie beim The­ma Kli­ma­schutz. Und, genau­so wie beim Kli­ma­schutz, läuft die Poli­tik Gefahr, von der Rea­li­tät links und rechts über­holt zu wer­den. Die Luft­han­sa streicht 23.000 Flü­ge allei­ne bis Nach Ostern. Das sind fast 600 Flü­ge pro Tag! Mes­sen wer­den rei­hen­wei­se abge­sagt. Unter­neh­men stel­len Ihre Arbeits­wei­se schlag­ar­tig um auf Home-office. Mee­tings wer­den zu Video-Kon­fe­ren­zen. Der Ölpreis kol­la­biert und sinkt auf Rekord­tie­fen, die seit der Finanz­kri­se nicht gese­hen wur­den. Das alles wird dafür sor­gen, dass die mensch­ge­mach­ten und kli­ma­re­le­van­ten Emis­sio­nen sinken.

Corona-Virus schafft das, was der drohende Klimawandel nicht schafft

Aus Angst vor etwas “ver­gleichs­wei­se Harm­lo­sen” (Richard David Precht) sind plötz­lich Din­ge mög­lich, vor denen vor­her ein­dring­lich bzgl. Kli­ma­schutz gewarnt wur­de: Nur kei­ne Ver­bo­te. Die Wirt­schaft nicht über­for­dern. Geht alles viel zu schnell und ist zu radi­kal. Plötz­lich kann der Staat aber nun ein­grei­fen, ver­bie­ten und kla­re Gren­zen set­zen – Maß­nah­men, zu denen sich die Gesell­schaft ange­sichts des deut­lich bedroh­li­che­ren Kli­ma­wan­dels nicht hin­rei­ßen lässt. Die Schluss­fol­ge­rung von Richard David Precht: “Die Leu­te haben mehr Angst um ihr Leben haben als um das Über­le­ben der Menschheit”.
Fakt ist: Die Kos­ten der Kli­ma­ret­tung stei­gen, je län­ger die Poli­tik die Gegen­maß­nah­men aufschiebt.

Wasserstoff der Heilsbringer?

Fakt ist aber auch: Coro­na wird ver­ge­hen — frü­her oder spä­ter. Der Kli­ma­wan­del aber nicht. Wir kom­men also nicht umhin, gera­de in die­ser teil­wei­se lebens­be­dro­hen­den Kri­se (Coro­na hin oder her) die Wei­chen für akti­ven und wirk­sa­men Kli­ma­schutz zu stellen.
Da ist man dann schnell beim Was­ser­stoff. Schein­bar hat die deut­sche Poli­tik den Heils­brin­ger gefun­den: Was­ser­stoff, in gro­ßen Men­gen impor­tiert. Die­ser soll jetzt die Ener­gie­wen­de in Deutsch­land voll­brin­gen, Kli­ma­schutz als “grü­ner” Was­ser­stoff inklu­si­ve. Der Was­ser­stoff als Lösung für alles. Es ver­geht kaum ein Tag an dem man nicht in den Medi­en, auch sozia­len Medi­en über die vie­len Vor­tei­le von Was­ser­stoff liest. Und wie über­le­gen doch H2-Antrie­be der “E‑Mobilität” wären.

Wasserstoff ist ein Energieträger — keine Primärenergiequelle

Was dabei nicht erwähnt wird: Was­ser­stoff (H2) ist kein Erd­öl. H2 ist ein Ener­gie­trä­ger, der aus Pri­mär­ener­gie­quel­len her­ge­stellt wer­den muss. Genau­so wie Strom. Auch (erneu­er­ba­rer) Strom kann in H2 umge­wan­delt wer­den. Mit ent­spre­chen­den Ver­lus­ten. Hin­zu kommt: Wenn ich den H2 dann an Bord eines Brenn­stoff­zel­len (BZ)-Fahrzeugs wie­der rück­ver­stro­me, dann ent­ste­hen wei­te­re Ver­lus­te. Man benö­tigt in einem H2-BZ-Fahr­zeug des­halb die dop­pel­te Ener­gie wie in einem bat­te­rie­be­trie­be­nen Elek­tro­fahr­zeug, um 100 km zu fah­ren (über 30 kWh vs. 16 kWh). Wenn man die Ver­lus­te der Vor­ket­te ein­rech­net, kommt man schnell über 50 kWh Strom­be­darf, um ein H2-BZ-Fahr­zeug 100 km zu bewe­gen. Also Fak­tor 3 schlech­ter als ein bat­te­rie­be­trie­be­nes Fahrzeug.

Klimawirksamkeit: Batteriebetriebene E‑Mobilität gewinnt

Die For­scher Bri­an Cox und Chris­ti­an Bau­er haben in einer groß ange­leg­ten Stu­die des Paul-Scher­rer-Insti­tuts (PSI-Stu­die) die Umwelt­aus­wir­kun­gen von Per­so­nen­wa­gen mit ver­schie­de­nen Antrie­ben ver­gli­chen. Zusätz­lich zum Schad­stoff­aus­stoß im Betrieb wur­den die Emis­sio­nen beach­tet wer­den, die bei der Her­stel­lung jedes ein­zel­nen Fahr­zeugs anfal­len. Die For­scher haben neben dem Sta­tus quo im Jah­re 2018 auch aus­ge­rech­net, wel­che Wer­te ver­mut­lich im Jahr 2040 erreicht wer­den. Kla­rer Gewin­ner, sowohl 2018 als auch 2040: Das bat­te­rie­be­trie­be­ne Elektrofahrzeug.

Stromspeicher für E‑Tankstellen

Aus wirt­schaft­li­chen, ener­gie- und kli­ma­po­li­ti­schen Grün­den wird sich der Markt für Elek­tro­fahr­zeu­ge des­we­gen dyna­misch ent­wick­len. Des­halb soll­te die Kon­zen­tra­ti­on der Poli­tik und Unter­neh­men nun vor allem auf der För­de­rung der Lade­infra­struk­tur lie­gen, um den Mark­t­hoch­lauf zu flan­kie­ren. Dazu gehö­ren ins­be­son­de­re die stark gefrag­ten Zuschüs­se für Lade­punk­te (Wall­bo­xen) und Ladesäulen.
Außer­dem pla­nen vie­le Lan­des­re­gie­run­gen ver­mehrt die Nut­zung intel­li­gen­ter Lade­infra­struk­tur. Was aus­drück­lich und oft auch sta­tio­nä­re Bat­te­rie­spei­cher­sys­te­me mit ein­schließt. Selbst erzeug­ter Son­nen- oder Wind­strom kann so gespei­chert und fle­xi­bel für das E‑Fahrzeug genutzt wer­den. Der Anpas­sung der Strom-Infra­struk­tur kommt des­we­gen eine zen­tra­le Bedeu­tung zu.

Kostenloses Webinar zum Thema Stromspeicher für Ausbau der Ladeinfrastruktur

In unse­rem kos­ten­frei­en Live-Web­i­nar am 17.03.2020 gehen wir fol­ge­rich­tig fol­gen­den Fra­ge­stel­lun­gen auf den Grund:

  • Wel­che Rol­le kön­nen Strom­spei­cher beim Auf­bau der Lade­infra­struk­tur sinn­vol­ler­wei­se spielen?
  • Wie legt man die­se Bat­te­rie­spei­cher wirt­schaft­lich aus und wel­che Tools ste­hen dazu zur Verfügung?
  • Wel­che Mög­lich­kei­ten ste­hen zur Ver­fü­gung, um die Bat­te­rie­spei­cher zu refinanzieren?
  • Wel­che För­der­pro­gram­me gibt es im Bereich der Bat­te­rie­spei­cher­sys­te­me in den unter­schied­li­chen Ländern?

Mel­den Sie sich jetzt hier kos­ten­frei für die­ses exklu­si­ve Live-Web­i­nar am 17. März 2020 an:

https://denersolwebinar.clickmeeting.com/stromspeicher-fur-e-tankstellen-wirtschaftlichkeit-technik-anbieter-und-losungen/register

Lie­be Grüße
~ Ihr Diet­mar Gecke­l­er (auch auf Lin­ke­din)

1 Kommentar zu „Wasserstoff oder Elektromobilität und Corona“

  1. Hal­lo, ich suche serö­se Öko­bi­lan­zen zur E‑Mobilität, die nicht nur den Betrieb von E‑Fahrzeugen son­dern auch die Her­stel­lung — ins­be­son­de­re auch bei Bat­te­rien die Her­stel­lung sowie die Ent­sor­gung und Ver­brauch knap­per Res­sour­cen — berück­sich­ti­gen. — Bei der Ein­füh­rung der Atom-Ener­gie wur­de nicht bis zur Ent­sor­gung zuen­de gedacht. Ist mei­ne Befürch­tung berech­tigt, dass der glei­che Feh­ler — trotz bes­se­ren Wis­sens — wie­der­holt wird? Dan­ke für jede Hilfe!

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