Energie und Qualität

Die Randbedingungen haben sich grundlegend geändert

Energie und Qualität
Energie und Qualität - Herausforderungen Im Jahr 2023; Bild copyright by Adobe Stock No. 538449538

Energie und Qualität

Die Randbedingungen haben sich grundlegend geändert

Der Jah­res­wech­sel 2022/2023 regt an, die Kolum­ne „Ener­gy­De­sign“ in beson­de­rer Wei­se mit einem Rück­blick, einem Auf­ruf sowie einer Emp­feh­lung zum Zusam­men­hang von Ener­gie und Qua­li­tät zu erstel­len. Das Ener­gie­sys­tem ist in Unord­nung; eine Brü­cke wur­de zer­stört. Wir benö­ti­gen die Fähig­keit, ergeb­nis­of­fen mit­ein­an­der zu reden, um gemein­sam Plä­ne und Visio­nen für unse­re Ener­gie­zu­kunft zu ent­wi­ckeln. 

Das Energiesystem in Unordnung

Im Jah­re 2013 erschien im Blog „Ener­gie­zel­len – Doku­men­ta­ti­on der Ener­gie­wen­de“ – https://energieorganismus.de der Arti­kel „Das Ener­gie­sys­tem in Unord­nung“ mit fol­gen­der Einleitung:

Der US-Bot­schaf­ter a.D. John Korn­blum sag­te 2002 auf dem Wirt­schafts­gip­fel des Eco­no­mic Forum Deutsch­land „Die Welt­ord­nung ist zur­zeit in Unord­nung. Unord­nung för­dert Krea­ti­vi­tät und bringt Chan­cen mit sich.“ In ana­lo­ger Wei­se möch­te ich sagen. Das heu­ti­ge Ener­gie­sys­tem ist in Unord­nung. Auch dies führt zu viel­fäl­ti­ger Krea­ti­vi­tät und neu­en Chan­cen. Die Chan­cen lie­gen ins­be­son­de­re in einem Sys­tem mit ver­teil­ter Ver­ant­wor­tung, mit loka­lem Han­deln und über­re­gio­na­ler Ver­bun­den­heit sowie einem dif­fe­ren­zier­ten und kohä­ren­ten Meh­re­be­nen-Ansatz bezüg­lich der Rege­lung des Sys­tems. Dies führt weg von der heu­ti­gen linea­ren Wert­schöp­fungs­ket­te mit weni­gen Unter­neh­men hin zu einem aus­ge­dehn­ten Wert­schöp­fungs­netz­werk mit Chan­cen bei den Bür­gern, den klein- und mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­men, den Kom­mu­nen und Regio­nen sowie den Stadt­wer­ken und Regio­nal­ver­sor­gern als Gestal­ter smar­ter Ener­gie­infra­struk­tu­ren. Dies schafft viel­fäl­ti­ge Mög­lich­kei­ten zur Gestal­tung von Ener­gie­ge­mein­schaf­ten im Rah­men neu­er For­men der Raum- und Landschaftsgestaltung.

Zwan­zig Jah­re sind seit der genann­ten Rede von John Korn­blum ver­gan­gen und seit 15 Jah­ren betrach­te ich es als mei­ne Auf­ga­be, Ener­gie­tech­no­lo­gie, Ener­gie­wirt­schaft, Ener­gie­po­li­tik zur Nut­zung loka­ler und regio­na­ler Chan­cen mit auto­no­men Ener­gie­kon­zep­ten zu beför­dern und zu gestal­ten. Der dabei vor­ge­schla­ge­ne Lösungs­weg basiert auf Mög­lich­kei­ten und Chan­cen für alle Men­schen, für klei­ne und mitt­le­re Unter­neh­men sowie für dezen­tra­le Lösun­gen in Städ­ten und Dörfern.

Viel­fäl­ti­ge Betei­li­gung, auto­no­me Gestal­tung und zel­lu­lä­re Ver­bun­den­heit statt zen­tra­ler Anfor­de­run­gen, Büro­kra­tie und Regu­lie­rung heißt das Zau­ber­wort. Der Ansatz ist von der Erkennt­nis geprägt, dass eine zen­tral ver­ord­ne­te und ideo­lo­gisch gepräg­te Ener­gie­wen­de kei­ne Akzep­tanz bei den Men­schen fin­det. Eine ech­te Ener­gie­wen­de zeich­net sich durch Tech­no­lo­gie­of­fen­heit und Inno­va­tio­nen, durch Viel­falt und Betei­li­gung sowie Nut­zen für Alle aus. Letzt­end­lich beschreibt die­ser Ansatz weni­ger eine #Ener­gie­wen­de, son­dern ein Kon­zept für #Ener­gie­frei­heit. 

Eine zerstörte Brücke und die Kultur der Kommunikation

Das bis­he­ri­ge Kon­zept der Ener­gie­wen­de basier­te aber auch auf einer schma­len Brü­cke, um die schwan­ken­de Strom­erzeu­gung durch Wind und Son­ne mit­tels Fle­xi­bi­li­tät des preis­güns­ti­gen Gases aus Russ­land aus­zu­glei­chen. Alle Stu­di­en für unse­re Ener­gie­zu­kunft set­zen auf die Ver­füg­bar­keit von Erd­gas als Brü­cken­tech­no­lo­gie in unter­schied­li­chem Aus­maß und über unter­schied­lich lan­ge Zeit. Aber die Brü­cke trägt nicht mehr oder wird mit LNG aus den USA oder in 5 Jah­ren even­tu­ell aus Katar für die Wett­be­werbs­fä­hig­keit der deut­schen Wirt­schaft kaum bezahl­bar. Das heißt letzt­end­lich; die Ener­gie­wen­de ist mit dem bis­he­ri­gen Kon­zept gescheitert.

Somit stellt sich die Fra­ge, wie der neue Mas­ter­plan für unse­re Ener­gie­zu­kunft aus­sieht. https://energieorganismus.de/notwendigkeit-eines-neuen-masterplans 

Die­se Ener­gie­zu­kunft muss Abhän­gig­kei­ten abbau­en, um Ener­gie­frei­heit im eige­nen Haus, im Unter­neh­men, in Dorf und Stadt sowie im Land zu errei­chen. Es gilt Auto­no­mie auf ver­schie­de­nen Ebe­nen der Arbeit- und Lebens­wel­ten zu schaf­fen. Gleich­zei­tig gilt es, den Ener­gie­mix auf allen Gestal­tungs­ebe­nen neu zu bestim­men und die zuge­hö­ri­gen Ener­gie­quel­len zu diver­si­fi­zie­ren. Dabei wird es auch not­wen­dig sein, sich den eige­nen Dog­men zu stel­len, Para­dig­men zu hin­ter­fra­gen und die Dis­kus­si­on über Tech­no­lo­gie­fort­schrit­te zu füh­ren. Als gelern­ter Kern­phy­si­ker habe ich mir des­halb auch selbst die Auf­ga­be gestellt, Ver­gan­gen­heit, Gegen­wart und Zukunft der Kern­ener­gie zu beleuch­ten und in ver­ständ­li­cher Wei­se darzustellen.

https://energieorganismus.de/die-energie-der-atomkerne/ 

Nach einem Jahr­zehnt der Über­zeu­gung, die rich­ti­gen Wege zu ken­nen, emp­fin­de auch ich teil­wei­se das Gefühl der Rat­lo­sig­keit. Wir müs­sen drin­gend reden und offen sein für die unter­schied­lichs­ten Sich­ten auf das Ener­gie­sys­tem der Zukunft, um den größ­ten gemein­sa­men Nen­ner, statt den kleins­ten gemein­sa­men Nen­ner zu fin­den. Des­halb möch­te ich auch auf den fol­gen­den Blog-Bei­trag ver­wei­sen, indem auf die Kul­tur der Kom­mu­ni­ka­ti­on ein­ge­gan­gen wird.   https://lnkd.in/d8sQ9crW

Aus Kom­mu­ni­ka­ti­on kann neue Moti­va­ti­on erwach­sen und die Kraft, sich wie­der mit viel Ener­gie an die Lösung der anste­hen­den Auf­ga­ben zu machen.  

#ener­gy­de­sign #per­spek­tiv­wech­sel 

Energiemanagement im integrierten Qualitätsmanagement

Zum Schluss der letz­ten Kolum­ne des Jah­res 2022 möch­te ich noch ein wenig die Wer­be­trom­mel rüh­ren und eine Brü­cke zwi­schen den The­men Ener­gie und Qua­li­tät bauen.

Die Trans­for­ma­ti­on des Ener­gie­sys­tems stellt sich im Span­nungs­feld von Dezen­tra­li­sie­rung und Zen­tra­li­sie­rung, von Ener­gie­ge­rech­tig­keit, von wach­sen­dem Ener­gie­hun­ger der Mensch­heit und der gleich­zei­ti­gen Not­wen­dig­keit eines nach­hal­ti­ge­ren Umgan­ges mit den Res­sour­cen der Erde sowie von Fle­xi­bi­li­tät, Auto­no­mie und Wider­stands­fä­hig­keit als auch Sicher­heit der Infra­struk­tu­ren als eine gewal­ti­ge Auf­ga­be dar. Es geht um neue For­men der Ener­gie­an­ge­bo­te, der Spei­che­rung, des effi­zi­en­ten Ener­gie­ein­sat­zes, der Ver­net­zung ver­schie­de­ner Ener­gie­for­men und des damit ver­bun­de­nen Ener­gie­ma­nage­ments. Dies betrifft die Arbeits- und Lebens­um­ge­bung der Men­schen sowohl auf loka­ler, regio­na­ler als auch glo­ba­ler Ebene.

Die dabei im welt­wei­ten Wett­be­werb ste­hen­den Unter­neh­men benö­ti­gen wäh­rend die­ses Trans­for­ma­ti­ons­pro­zes­ses wei­ter­hin Wachs­tums­mög­lich­kei­ten und wirt­schaft­li­che Ver­wer­tungs­be­din­gun­gen. Dabei gilt es aber sowohl die Bei­be­hal­tung der Wett­be­werbs­fä­hig­keit im Auge zu haben und gleich­zei­tig den eige­nen Bei­trag für den nach­hal­ti­gen Umgang mit den Res­sour­cen der Umwelt zu leis­ten. Die Qua­li­tät der damit ver­bun­de­nen Pro­zes­se ist dabei grund­le­gend für den Erfolg. 

Die Ein­füh­rung eines Ener­gie­ma­nage­ment­sys­tems ist hier­für ein unter­stüt­zen­des Mit­tel. Es gibt kei­ne Pflicht für ein der­ar­ti­ges Manage­ment­sys­tem. Des­sen Anwen­dung kann aber die Akzep­tanz bezüg­lich der Pro­duk­te des Unter­neh­mens beim Kun­den erhö­hen.  Die Beur­tei­lung der Qua­li­tät von Pro­duk­ten und Dienst­leis­tun­gen wird durch die Effi­zi­enz beim Ein­satz von Res­sour­cen mit­be­stimmt. Damit ergibt sich ein Zusam­men­hang zwi­schen Ener­gie­ma­nage­ment, Umwelt­ma­nage­ment als auch Qua­li­täts­ma­nage­ment im Unter­neh­men. 

Die Fach­enzy­klo­pä­die „Qua­li­ty-Navi­ga­tor“ wid­met sich die­sen kom­ple­xen Zusam­men­hän­gen ver­schie­de­ner Manage­mentan­sät­ze mit einer inte­grier­ten Vor­ge­hens­wei­se. Das Buch dient damit als Weg­wei­ser zur Stei­ge­rung der Qua­li­tät von Pro­duk­ten und Leis­tun­gen und ver­bin­det die Viel­falt zuge­hö­ri­ger Aspekte.

Wolf­gang Kiessling (mein jün­ge­rer Bru­der) hat nach 12jähriger Arbeit eine 900seitige Fach­enzy­klo­pä­die (Nach­schla­ge­werk, Pra­xis­hand­buch) zum The­ma Qua­li­tät, Manage­ment­sys­te­me und Inte­grier­tes Manage­ment her­aus­ge­bracht. 

Titel: QUALITY-NAVIGATOR — Integriertes Management

Unter­ti­tel: Fach­enzy­klo­pä­die und Pra­xis­hand­buch, 1250 Fach­be­grif­fe von A bis Z — Nor­men, Pra­xis, Impul­se für Ler­nen­de, Anwen­der und den Unternehmenserfolg.

Kate­go­rie: Fach­buch, Enzy­klo­pä­die, Handbuch

Lek­to­rat: Andre­as Kieß­ling — www.energieorganismus.de 

Mehr Infor­ma­tio­nen unter der Web­site zum Buch: https://www.wolle-ing.de/schriften/quality 

Bezugs­mög­lich­keit: 

https://shop.tredition.com/booktitle/QUALITY-NAVIGATOR_-_Integriertes_Management/W‑982–792-190 

sowie bei jedem Buch­händ­ler im In- und Ausland.

Es ist ein Buch zum Meis­tern von Qua­li­tät, Manage­ment­sys­te­men und sei­nen Werk­zeu­gen. Das geball­te umfas­sen­de Know-how kann jeden unter­stüt­zen — ob Ler­nen­de, Stu­die­ren­de oder den Pro­fi in der betrieb­li­chen Praxis.

Letzt­lich ist das Buch das Ergeb­nis der Arbeit des Autors in viel­fäl­ti­gen Pro­jek­ten und der zuge­hö­ri­gen prak­ti­schen Erfah­run­gen als Exper­te zum The­ma Qua­li­täts­ma­nage­ment. Gera­de die­se Erfah­run­gen bür­gen für den beson­de­ren prak­ti­schen Wert und fach­li­chen Nut­zen die­ses Werks. Lei­der erscheint das Buch in einer nicht so ein­fa­chen und bis­her gewohn­ten Zeit — einer Zeit, in der es im eige­nen sowie auch im glo­ba­len Umfeld ganz sicher Vie­les zu über­den­ken gilt und neue Wege zu beschrei­ten sind. Visio­nen sind gefragt. 

 

Ener­gie und Qua­li­tät: Lei­men / Hei­del­berg — 31.12.2022

Andre­as Kieß­ling, ener­gy design

Über Andreas Kießling 105 Artikel
Andreas Kießling hat in Dresden Physik studiert und lebt im Raum Heidelberg. Er beteiligt sich als Freiberufler und Autor an der Gestaltung nachhaltiger Lebensräume und zugehöriger Energiekreisläufe. Dies betrifft Themen zu erneuerbaren und dezentral organisierten Energien. Veröffentlichungen als auch die Aktivitäten zur Beratung, zum Projektmanagement und zur Lehre dienen der Gestaltung von Energietechnologie, Energiepolitik und Energieökonomie mit regionalen und lokalen Chancen der Raumentwicklung in einer globalisierten Welt.

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