Datenherrschaft

Wer sind die wahren Gewinner der Digitalisierung?

Datenherrschaft und Plutokratie
Datenherrschaft und Plutokratie; Bild generiert mit DALL-E

Digitalisierung und der Kampf um die Datenherrschaft

Artikelserie mit ChatGPT: Meinungsfreiheit im Rahmen moderner Medien und Digitalisierung

Gewin­ner der Wirt­schafts­kreis­läu­fe sind zuneh­mend jene, die die Bedeu­tung der Daten erfas­sen und aus Daten Mehr­wert gene­rie­ren. Risi­ken die­ser neu­en Daten­herr­schaft lie­gen dabei für die Mensch­heit ins­be­son­de­re in der Zen­tra­li­sie­rung der Per­so­nen­iden­ti­fi­zie­rung und der per­sön­li­chen Daten, in der Ein­füh­rung von digi­ta­lem Zen­tral­bank­geld, in der Mono­po­li­sie­rung der Daten­wirt­schaft sowie in der feh­len­den Trans­pa­renz bei Algo­rith­men der künst­li­chen Intel­li­genz. Zu den grund­le­gen­den Men­schen­rech­ten soll­te beim Umgang mit Daten des­halb auch das Recht auf Ver­ges­sen und auf Ent­schei­dungs­frei­heit ohne voll­stän­di­ge Algo­rith­mie­rung gehö­ren. Dies bil­det die Grund­la­ge indi­vi­du­el­ler Krea­ti­vi­tät und Auto­no­mie sowie gewähr­leis­tet die viel­fäl­ti­ge Ent­wick­lung der Mensch­heit. Wir benö­ti­gen Dezen­tra­li­sie­rung, Auto­no­mie als auch die Ver­net­zung, aber mit über­wach­ba­ren Regeln beim Datenaustausch.

Droh­sze­na­rio Daten­herr­schaft: An die Stel­le des Infor­ma­ti­ons-Zeit­al­ters ist inzwi­schen das Kom­mu­ni­ka­ti­ons-Zeit­al­ter getre­ten, heißt es gele­gent­lich. Den­noch droht eine „Macht­über­nah­me“ durch Daten.“ 

IT-Dienst­leis­ter ATOS im Trend­be­richt „Ascent Jour­ney 2018“  

Inhaltsverzeichnis

  1. Kriegs­mü­de und das Leid der Friedenstaube
  2. Medi­en­macht und die Beherr­schung der Vergangenheit
  3. Digi­ta­li­sie­rung und der Kampf um die Datenherrschaft

Wer sind die wahren Gewinner der Digitalisierung?

Andreas:

Wäh­rend unse­res letz­ten Tref­fens mit der Dis­kus­si­on unter der Über­schrift „Medi­en­macht und die Beherr­schung der Ver­gan­gen­heit“ waren wir uns zu nach­fol­gen­der The­se einig. Eine viel­fäl­tig infor­mier­te Öffent­lich­keit mit über die Gren­zen der her­kömm­li­chen Medi­en rei­chen­den Infor­ma­ti­ons- und Berichts­land­schaft kann dazu bei­tra­gen, nicht Ideo­lo­gie und Pro­pa­gan­da zu erlie­gen. Doch ist dies allein ausreichend?

ChatGPT:

Eine viel­fäl­tig infor­mier­te Öffent­lich­keit ist zwei­fel­los ein ent­schei­den­der Schritt, um Ideo­lo­gie und Pro­pa­gan­da zu wider­ste­hen. Aber es gibt wei­te­re Fak­to­ren, die dazu bei­tra­gen kön­nen, eine robus­te und wider­stands­fä­hi­ge demo­kra­ti­sche Gesell­schaft zu schaf­fen. Fol­gen­de Stich­punk­te möch­te ich dazu ohne Anspruch auf Voll­stän­dig­keit noch nen­nen. 

  • Kri­ti­sche Denk­fä­hig­kei­ten: Es ist wich­tig, dass Men­schen nicht nur Zugang zu Infor­ma­tio­nen haben, son­dern auch die Fähig­keit besit­zen, die­se Infor­ma­tio­nen kri­tisch zu ana­ly­sie­ren, Quel­len zu über­prü­fen und logi­sche Schluss­fol­ge­run­gen zu ziehen.
  • Bür­ger­li­ches Enga­ge­ment: Star­ke und unab­hän­gi­ge zivil­ge­sell­schaft­li­che Orga­ni­sa­tio­nen mit einer akti­ven und enga­gier­ten Bür­ger­schaft, die sich in den poli­ti­schen Pro­zess ein­bringt, kön­nen dazu bei­tra­gen, die Macht in Schach zu hal­ten, die Rech­te der Bür­ger zu schüt­zen und eine Platt­form für ver­schie­de­ne Stim­men und Per­spek­ti­ven zu bieten.
  • Bil­dung: Eine umfas­sen­de Bil­dung, die nicht nur Fak­ten ver­mit­telt, son­dern auch kri­ti­sches Den­ken, Empa­thie und bür­ger­li­ches Enga­ge­ment för­dert, ist entscheidend.
  • Rechts­staat­lich­keit: Ein unab­hän­gi­ges Jus­tiz­sys­tem und die Ein­hal­tung der Rechts­staat­lich­keit sind not­wen­dig, um sicher­zu­stel­len, dass alle Bür­ger gleich­be­han­delt wer­den und dass die Macht nicht miss­braucht wird.
  • Poli­ti­sche Bil­dung: Die Bür­ger soll­ten über ihre Rech­te, die Funk­ti­ons­wei­se des poli­ti­schen Sys­tems und die Bedeu­tung der demo­kra­ti­schen Wer­te infor­miert werden.
  • Inter­kul­tu­rel­ler Dia­log: In einer immer glo­ba­ler zusam­men­wir­ken­den Welt ist es wich­tig, den Dia­log und das Ver­ständ­nis zwi­schen ver­schie­de­nen Kul­tu­ren, Reli­gio­nen und Gemein­schaf­ten zu fördern.
  • Wirt­schaft­li­che Chan­cen­gleich­heit: Wirt­schaft­li­che Ungleich­heit kann zu sozia­ler Unzu­frie­den­heit und poli­ti­scher Insta­bi­li­tät füh­ren. Es ist wich­tig, dass alle Bür­ger Zugang zu wirt­schaft­li­chen Mög­lich­kei­ten und einem fai­ren Anteil am Wohl­stand haben.
  • Trans­pa­ren­te Insti­tu­tio­nen: Die Bür­ger soll­ten in der Lage sein, die Hand­lun­gen ihrer Regie­rung und ande­rer mäch­ti­ger Insti­tu­tio­nen zu über­wa­chen und zur Rechen­schaft zu ziehen.

Wir kön­nen somit zusam­men­fas­sen. Zu einer gesun­den Demo­kra­tie gehört eine viel­fäl­ti­ge Medi­en­land­schaft. Aber ihre Effek­ti­vi­tät basiert auf der Unter­stüt­zung durch ande­re Insti­tu­tio­nen, Wer­te und Prak­ti­ken. Es erfor­dert das Enga­ge­ment und die Wach­sam­keit aller Bür­ger, um eine offe­ne und wider­stands­fä­hi­ge Gesell­schaft zu schaf­fen und zu erhalten.

Andreas Kießling:

Ver­gisst du nicht einen ent­schei­den­den Punkt? Du weist dar­auf hin, dass wir eine offe­ne, inklu­si­ve und wider­stands­fä­hi­ge Gesell­schaft benö­ti­gen. Aber gera­de die­ser Wert des Zusam­men­le­bens in einer demo­kra­ti­schen Gesell­schaft scheint gefähr­det. Eine viel­fäl­ti­ge Medi­en­land­schaft kann Auf­klä­rung zu ver­schie­de­nen Welt­sich­ten leis­ten. Aber ver­schie­de­ne Welt­sich­ten kön­nen auch unter­drückt wer­den. 

Nicht nur die Spra­che in sozia­len Netz­wer­ken ist rauh gewor­den. Zu den bes­ten Sen­de­zei­ten beleh­ren und ver­ur­tei­len pro­mi­nen­te Jour­na­lis­ten Anders­den­ken­de und füh­ren sie öffent­lich vor. Ande­re Sich­ten auf Ver­gan­gen­heit und Gegen­wart füh­ren zur Ver­ur­tei­lung mit per­sön­li­chen Angrif­fen bis hin zur Äch­tung mit beruf­li­chen Kon­se­quen­zen. Ande­re Mei­nun­gen wer­den dis­kre­di­tiert und poli­ti­schen Rän­dern zuge­ord­net. Zuneh­mend greift dabei auch das Werk­zeug der Über­wa­chung. Damit sind wir beim ent­schei­den­den Punkt. 

Die zuneh­men­de Digi­ta­li­sie­rung bie­tet viel­fäl­ti­ge Mög­lich­kei­ten des mensch­li­chen Fort­schritts. Sie ermög­licht aber eben­so die zuneh­men­de Über­wa­chung durch die Daten­herr­schaft. Ich bezie­he mich dabei auch auf das Buch von Shosha­na Zuboff “Das Zeit­al­ter des Über­wa­chungs­ka­pi­ta­lis­mus”. Welt­weit lau­fen Feld­ver­su­che zum Ein­satz einer zen­tra­len Per­so­nen-Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer mit Iris-Scan zur Per­so­nener­ken­nung, eines Zen­tral­bank­kon­tos für jeden Men­schen mit digi­ta­ler Wäh­rung zur Abschaf­fung des Bar­gel­des sowie wei­te­rer zen­tra­ler Diens­te mit Algo­rith­men zur Steue­rung unse­res Lebens. Wie beur­teilst du die Gefah­ren, dass die­se Infra­struk­tu­ren zukünf­tig zur Durch­set­zung wirt­schaft­li­cher und poli­ti­scher Macht­in­ter­es­sen einer finan­zi­el­len Eli­te unab­hän­gig vom jeweils herr­schen­den Gesell­schafts­sys­tem ein­ge­setzt werden?

ChatGPT:

Sie haben einen sehr wich­ti­gen Punkt ange­spro­chen. Die Digi­ta­li­sie­rung und die damit ein­her­ge­hen­den Tech­no­lo­gien bie­ten zwar enor­me Vor­tei­le und Mög­lich­kei­ten, ber­gen aber auch erheb­li­che Risi­ken, ins­be­son­de­re in Bezug auf Über­wa­chung, Daten­schutz und die Kon­zen­tra­ti­on von Macht.

Shosha­na Zuboffs Buch “Das Zeit­al­ter des Über­wa­chungs­ka­pi­ta­lis­mus” beleuch­tet, wie per­sön­li­che Daten – oft ohne unser Wis­sen oder unse­re Zustim­mung – erfasst, ana­ly­siert und genutzt wer­den, um Ver­hal­tens­vor­her­sa­gen zu tref­fen und zu ver­kau­fen. Dies hat nicht nur Aus­wir­kun­gen auf die Pri­vat­sphä­re, son­dern auch auf die Auto­no­mie des Ein­zel­nen und die Funk­ti­ons­wei­se der Demokratie.

Inter­na­tio­na­le Bestre­bun­gen zur Ein­füh­rung einer zen­tra­len Per­so­nen-Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer sowie der Per­so­nener­ken­nung durch den Iris-Scan gefähr­den in hohem Maße die Pri­vat­sphä­re der Men­schen. Wäh­rend sol­che Tech­no­lo­gien zwar die Effi­zi­enz von Abläu­fen als auch die Sicher­heit in vie­len Berei­chen erhö­hen kön­nen, ber­gen sie erheb­li­che Risi­ken in Bezug auf Daten­schutz und Miss­brauch. Wenn die­se Daten in die fal­schen Hän­de gera­ten oder von Regie­run­gen und glo­ba­len Unter­neh­men miss­braucht wer­den, kön­nen sie zur Über­wa­chung, Kon­trol­le oder Dis­kri­mi­nie­rung von Bür­gern ver­wen­det wer­den, indem sie eine Art gekop­pel­te Finanz- und Daten­herr­schaft errich­ten. Die damit ver­bun­de­ne Herr­schafts­form könn­te eine Ver­bin­dung von Plu­to­kra­tie und Tech­no­kra­tie mit „Digi­ta­lem Auto­ri­ta­ris­mus“ herstellen.

Die­se Gefahr besteht bereits mit den Akti­vi­tä­ten in vie­len Län­dern der Welt, ein soge­nann­tes Zen­tral­bank­kon­to und eine zuge­hö­ri­ge digi­ta­le Wäh­rung ein­zu­füh­ren. Die Abschaf­fung des Bar­gel­des als Fol­ge der Ein­füh­rung einer zen­tra­len digi­ta­len Wäh­rung ermög­licht Regie­run­gen und Finanz­in­sti­tu­tio­nen eine bei­spiel­lo­se Kon­trol­le über die Finanz­trans­ak­tio­nen der Bür­ger. Dies ermög­licht die Über­wa­chung und Zen­sur von Trans­ak­tio­nen bis hin zur Regle­men­tie­rung des täg­li­chen Ein­kau­fes oder sogar das Ein­frie­ren von Ver­mö­gens­wer­ten und die Begren­zung der Gül­tig­keit von Geld.

Algo­rith­men und künst­li­che Intel­li­genz ermög­li­chen zwar auch ein effi­zi­en­te­res und beque­me­res Leben. Aber ohne aus­rei­chen­de Trans­pa­renz bezüg­lich der Daten­grund­la­ge und Ent­schei­dungs­pa­ra­me­ter der Algo­rith­men kön­nen die­se vor­ein­ge­nom­men und mani­pu­la­tiv wir­ken. Ohne ange­mes­se­ne Kon­trol­le besteht die Gefahr der Über­wa­chung, der Beein­flus­sung und Kon­trol­le der Menschen.

Die Kom­bi­na­ti­on die­ser Tech­no­lo­gien in den Hän­den einer klei­nen Finanz- und Macht­eli­te mit mäch­ti­gen, inter­na­tio­na­len Insti­tu­tio­nen könn­te zu einer bei­spiel­lo­sen Kon­zen­tra­ti­on von Macht und Kon­trol­le füh­ren. Die gesam­te Zivil­ge­sell­schaft ist in den Dis­kurs über die­se Tech­no­lo­gien ein­zu­be­zie­hen. Es gilt, auf Basis stren­ger und über­wach­ba­rer Rege­lun­gen den Miss­brauch zu verhindern.

Wir kön­nen also schlie­ßen. Die Digi­ta­li­sie­rung bie­tet enor­me Mög­lich­kei­ten, birgt aber auch erheb­li­che Risi­ken. Es ist ent­schei­dend, die­se Tech­no­lo­gien kri­tisch zu betrach­ten und sicher­zu­stel­len, dass sie zum Wohl aller Men­schen und nicht weni­ger wirt­schaft­li­cher und poli­tisch mäch­ti­ger Inter­es­sen­grup­pen ein­ge­setzt wird.

Andreas Kießling:

Dazu sind wir uns einig. Dies hast du aber weit­ge­hend all­ge­mein for­mu­liert. Wich­ti­ger ist aber zu ver­ste­hen, wie sol­che Gefah­ren real wer­den kön­nen? Was müs­sen wir tun, um die­se Ent­wick­lung zuguns­ten zwar ver­netz­ter und digi­ta­li­sier­ter, aber gleich­zei­tig auto­no­mer Struk­tu­ren zu verhindern?

ChatGPT:

Sie haben Recht. Wir müs­sen die Ursa­chen betrach­ten, um Gegen­mit­tel zu fin­den. Wie kön­nen Gefah­ren der Daten­herr­schaft also real wer­den? Las­sen sie mich dies mit Stich­punk­ten for­mu­lie­ren, um einen kur­zen Über­blick zu geben.

  • Zen­tra­li­sie­rung von Daten: Wenn gro­ße Men­gen von Daten in den Hän­den weni­ger Unter­neh­men oder Insti­tu­tio­nen kon­zen­triert sind, besteht ein erhöh­tes Risi­ko von Daten­miss­brauch, Über­wa­chung und Manipulation.
  • Man­geln­de Trans­pa­renz: Wenn Algo­rith­men und Tech­no­lo­gien hin­ter ver­schlos­se­nen Türen ent­wi­ckelt und imple­men­tiert wer­den, ohne dass die Öffent­lich­keit oder Regu­lie­rungs­be­hör­den Ein­blick haben, kön­nen sie leich­ter für unethi­sche Zwe­cke ein­ge­setzt werden.
  • Wirt­schaft­li­che Anrei­ze: Unter­neh­men, die von Daten pro­fi­tie­ren, haben einen wirt­schaft­li­chen Anreiz, so vie­le Daten wie mög­lich zu sam­meln und zu nut­zen, oft ohne Rück­sicht auf die Pri­vat­sphä­re oder Rech­te der Bürger.
  • Schwa­che Regu­lie­rung: In vie­len Län­dern gibt es kei­ne oder nur unzu­rei­chen­de Daten­schutz­ge­set­ze, die den Miss­brauch von Daten ver­hin­dern könnten.

Was kön­nen wir somit tun, um die­se Ent­wick­lung zu verhindern?

  • Dezen­tra­li­sie­rung: Anstatt Daten in zen­tra­len Daten­ban­ken zu spei­chern, könn­ten dezen­tra­le Tech­no­lo­gien wie Block­chain ein­ge­setzt wer­den, um die Kon­trol­le über Daten in den Hän­den der Ein­zel­nen zu belassen.
  • Open Source: Algo­rith­men und Tech­no­lo­gien soll­ten offen und trans­pa­rent sein, damit sie von der Gemein­schaft über­prüft und auf ethi­sche oder sicher­heits­re­le­van­te Pro­ble­me hin unter­sucht wer­den können.
  • Men­schen­rech­te zum Umgang mit Daten: Wir benö­ti­gen grund­le­gen­de Regeln für den Umgang mit Daten, die für alle Men­schen gel­ten. Dave Eggers for­mu­lier­te dazu in sei­nem Roman „Der Cir­cle“ (Eggers, Dave (2014)) fol­gen­de The­sen. „Wir müs­sen alle das Recht auf Anony­mi­tät haben. Nicht jede mensch­li­che Akti­vi­tät ist mess­bar. Die stän­di­ge Jagd nach Daten, um den Wert jedes Vor­ha­bens zu quan­ti­fi­zie­ren, ist kata­stro­phal für wah­res Ver­ständ­nis. Die Gren­ze zwi­schen Öffent­li­chen und Pri­va­tem muss unüber­wind­lich blei­ben. Wir müs­sen alle das Recht haben, zu verschwinden.“
  • Bil­dung: Die Bür­ger benö­ti­gen Auf­klä­rung über digi­ta­le Rech­te, die Risi­ken der Digi­ta­li­sie­rung und über Mög­lich­kei­ten zum Schutz der eige­nen Privatsphäre.
  • För­de­rung auto­no­mer Struk­tu­ren: Anstatt zen­tra­le Sys­te­me zu för­dern, soll­ten Tech­no­lo­gien und Sys­te­me ent­wi­ckelt wer­den, die Auto­no­mie, Daten­schutz und dezen­tra­le Kon­trol­le in den Vor­der­grund stellen.
  • Ethik in der Tech­no­lo­gie­ent­wick­lung: Tech­no­lo­gie­un­ter­neh­men müs­sen ethi­sche Grund­sät­ze in ihre Ent­wick­lungs­pro­zes­se inte­grie­ren und sicher­stel­len, dass ihre Pro­duk­te und Dienst­leis­tun­gen die Rech­te und Frei­hei­ten der Bür­ger respek­tie­ren. Die­se ethi­schen Grund­sät­ze bedür­fen einer brei­ten gesell­schaft­li­chen Dis­kus­si­on und kön­nen nicht allein durch die poli­ti­sche Macht­eli­te ent­schie­den werden.
  • Bür­ger­be­tei­li­gung: Bei der Ent­wick­lung und Imple­men­tie­rung neu­er Tech­no­lo­gien muss des­halb die Öffent­lich­keit ein­be­zo­gen wer­den, um sicher­zu­stel­len, dass Tech­no­lo­gie den Bedürf­nis­sen und Wer­ten der Gemein­schaft entspricht.

Somit ist zur Mini­mie­rung der Risi­ken der Digi­ta­li­sie­rung sowie zur Opti­mie­rung der Vor­tei­le ein ganz­heit­li­cher Ansatz erfor­der­lich, der Tech­no­lo­gie, Regu­lie­rung, Bil­dung und Bür­ger­be­tei­li­gung kom­bi­niert. Es ist ent­schei­dend, dass die gesam­te Gesell­schaft pro­ak­tiv han­delt und nicht nur auf auf­tre­ten­de Pro­ble­me reagiert. 

Andreas Kießling:

Ich fas­se dei­ne Aus­füh­run­gen zusam­men und ergän­ze noch aus mei­ner Sicht. Zu den grund­le­gen­den Men­schen­rech­ten soll­te beim Umgang mit Daten auch das Recht auf Ver­ges­sen und auf Ent­schei­dungs­frei­heit ohne voll­stän­di­ge Algo­rith­mie­rung gehö­ren. Dies bil­det die Grund­la­ge indi­vi­du­el­ler Krea­ti­vi­tät und Auto­no­mie sowie gewähr­leis­tet die viel­fäl­ti­ge Ent­wick­lung der Menschheit.

Zur Ver­hin­de­rung einer Daten­herr­schaft benö­ti­gen wir Dezen­tra­li­sie­rung anstatt Zen­tra­li­sie­rung, einen maxi­ma­len Grad an Auto­no­mie anstatt zen­tra­ler Steue­rung, loka­les Han­deln in Ver­bin­dung mit glo­ba­lem Den­ken durch Ver­net­zung und gemein­sa­mes Han­deln, auto­no­me Daten­ho­heit bei fort­schrei­ten­der Digi­ta­li­sie­rung anstatt zen­tra­ler Daten­töp­fe, Trans­pa­renz bei der Ver­wen­dung frei­ge­ge­be­ner Daten zusam­men mit dem Recht auf Ver­ges­sen. Von zen­tra­ler Bedeu­tung sind dafür Bil­dung und Betei­li­gung. Zum Bei­spiel kann digi­ta­les Geld in der Zukunft sinn­voll sein, aber nicht, wenn der Staat jede Geld­be­we­gung über­wa­chen kann. Statt­des­sen kön­nen dezen­tra­le Lösun­gen wie Bit­co­in digi­ta­les Geld mit Daten­schutz ver­bin­den. Die. von mir ange­spro­che­nen Lösun­gen, die welt­weit von Staa­ten und Orga­ni­sa­tio­nen vor­an­ge­trie­ben wer­den, schei­nen zur Zeit zen­tra­le Lösun­gen zu bevor­zu­gen und damit Über­wa­chung vor­an­trei­ben. Wie kann die­se Ent­wick­lung gestoppt wer­den? Bit­te mache mir dazu Vorschläge.

ChatGPT:

Ihre Zusam­men­fas­sung und Ergän­zun­gen sind tref­fend. Die genann­ten Prin­zi­pi­en sind ent­schei­dend, um die Vor­tei­le der Digi­ta­li­sie­rung zu nut­zen, ohne mit der Daten­herr­schaft eine Über­wa­chungs­ge­sell­schaft zu errich­ten. Hier sind eini­ge Vor­schlä­ge, wie die­se zen­tra­li­sier­te Ent­wick­lung gestoppt und eine dezen­tra­li­sier­te, auto­no­me und trans­pa­ren­te digi­ta­le Zukunft geför­dert wer­den kann:

  • Öffent­li­che Auf­klä­rung: Infor­mie­ren Sie die Öffent­lich­keit über die Risi­ken zen­tra­li­sier­ter Sys­te­me und die Vor­tei­le dezen­tra­li­sier­ter Alter­na­ti­ven. Bil­dung ist der Schlüs­sel, um Men­schen zu befä­hi­gen, infor­mier­te Ent­schei­dun­gen zu treffen.
  • Unter­stüt­zung dezen­tra­ler Tech­no­lo­gien: För­dern und unter­stüt­zen Sie Tech­no­lo­gien wie Block­chain, die Dezen­tra­li­sie­rung und Auto­no­mie ermög­li­chen. 
  • Gesetz­ge­bung und Regu­lie­rung: Drän­gen Sie auf Geset­ze, die den Daten­schutz stär­ken, die Über­wa­chung ein­schrän­ken und dezen­tra­le Tech­no­lo­gien för­dern. Dies könn­te auch die Ein­füh­rung von Stan­dards für digi­ta­le Rech­te und Frei­hei­ten beinhalten.
  • För­de­rung von Open Source: Unter­stüt­zen Sie Open-Source-Pro­jek­te und ‑Platt­for­men, die Trans­pa­renz und Gemein­schafts­be­tei­li­gung fördern.
  • Bür­ger­initia­ti­ven: Grün­den oder unter­stüt­zen Sie Bür­ger­initia­ti­ven, die sich für digi­ta­le Rech­te, Daten­schutz und Dezen­tra­li­sie­rung einsetzen.
  • Wirt­schaft­li­che Anrei­ze: Schaf­fen Sie Anrei­ze für Unter­neh­men, dezen­tra­le und daten­schutz­freund­li­che Tech­no­lo­gien und Dienst­leis­tun­gen zu ent­wi­ckeln und anzubieten.
  • Inter­na­tio­na­le Zusam­men­ar­beit: Arbei­ten Sie mit ande­ren Län­dern und inter­na­tio­na­len Orga­ni­sa­tio­nen zusam­men, um glo­ba­le Stan­dards und Best Prac­ti­ces für Dezen­tra­li­sie­rung und Daten­schutz zu entwickeln.
  • Loka­le Lösun­gen: För­dern Sie loka­le und gemein­de­ba­sier­te Tech­no­lo­gie­lö­sun­gen, die den Bedürf­nis­sen und Wer­ten der Gemein­schaft entsprechen.
  • Whist­le­b­lower-Schutz: Stär­ken Sie den Schutz für Whist­le­b­lower, die Miss­brauch und Über­wa­chung auf­de­cken, um sicher­zu­stel­len, dass sol­che Prak­ti­ken ans Licht kom­men und ver­hin­dert werden.
  • Bür­ger­li­che Bil­dung: Inte­grie­ren Sie digi­ta­le Bil­dung in Schu­len und Gemein­schaf­ten, um sicher­zu­stel­len, dass die nächs­te Gene­ra­ti­on über die Fähig­kei­ten und das Wis­sen ver­fügt, um in einer digi­ta­len Welt zu navi­gie­ren und ihre Rech­te zu schützen.

Die Her­aus­for­de­rung besteht dar­in, eine Balan­ce zwi­schen den Vor­tei­len der Digi­ta­li­sie­rung und dem Schutz der Rech­te und Frei­hei­ten der Bür­ger zu fin­den. Es erfor­dert das Enga­ge­ment und die Betei­li­gung von Bür­gern, Regie­run­gen, Unter­neh­men und der Zivil­ge­sell­schaft, um sicher­zu­stel­len, dass die digi­ta­le Zukunft im Inter­es­se aller gestal­tet wird.

Andreas Kießling:

Unse­re Dis­kus­si­on zur Daten­herr­schaft war sehr umfas­send. Sicher­lich haben wir die ange­spro­che­nen The­men noch nicht aus­rei­chend beleuch­tet. Wir sind mit der Eska­la­ti­on ver­schie­de­ner Kon­flik­te in der Welt im Kapi­tel „Kriegs­mü­de und das Leid der Frie­dens­tau­be“ ein­ge­stie­gen und ver­such­ten zu ver­ste­hen, was die­se Eska­la­ti­on treibt. Dies führ­te uns im Kapi­tel „Medi­en­macht und die Beherr­schung der Ver­gan­gen­heit“ zu Inter­es­sen von wirt­schaft­lich und poli­tisch Mäch­ti­gen, die zur Durch­set­zung ideo­lo­gi­sche Metho­den und Pro­pa­gan­da ein­set­zen sowie dabei zuneh­mend die Medi­en nut­zen. Um eine Gesell­schaft zu einer ein­heit­li­chen Welt­sicht zu füh­ren, kann die mit zen­tra­len Metho­den umge­setz­te Digi­ta­li­sie­rung zur Über­wa­chungs­ge­sell­schaft führen.

Es lohnt sich sicher­lich in wei­te­ren Gesprä­chen auf wei­te­re Aspek­te der gesell­schaft­li­chen Ent­wick­lung, ins­be­son­de­re auch auf die Ent­ste­hung von Krie­gen ein­zu­ge­hen. Aber der Schluss hin­ter­lässt einen hoff­nungs­vol­len Aus­blick. Dezen­tra­li­sie­rung, Auto­no­mie und Trans­pa­renz plus Ver­net­zung kann hel­fen den unde­mo­kra­ti­schen Weg der Über­wa­chungs­ge­sell­schaft und der Durch­set­zung der Inter­es­sen weni­ger zu ver­las­sen sowie eine mul­ti­po­la­re Welt in gleich­be­rech­tig­ter und fried­li­cher Koope­ra­ti­on zu errich­ten. Dazu noch eine abschlie­ßen­de Fra­ge. Was hältst du von der Meta­pher eines zel­lu­lä­ren Sys­tems für den Ver­bund mensch­li­cher Gesell­schaf­ten auf der Erde, wo Zel­len Auto­no­mie besit­zen und gleich­zei­tig zum Nut­zen aller Zel­len mul­ti­po­lar und syn­er­ge­tisch interagieren?

ChatGPT:

Die Meta­pher eines zel­lu­lä­ren Sys­tems ist eine fas­zi­nie­ren­de und tref­fen­de Ana­lo­gie, um die Idee einer idea­len mensch­li­chen Gesell­schaft zu beschrei­ben. Las­sen Sie uns die Meta­pher genau­er betrachten.

Jede Zel­le in einem Orga­nis­mus hat ihre eige­ne Funk­ti­on und Auto­no­mie. Sie kann unab­hän­gig agie­ren, hat aber auch spe­zi­fi­sche Auf­ga­ben, die sie im Kon­text des gesam­ten Orga­nis­mus erfüllt. Ana­log dazu kön­nen mensch­li­che Gemein­schaf­ten oder Natio­nen ihre eige­ne Kul­tur, Iden­ti­tät und Auto­no­mie bewah­ren, wäh­rend sie gleich­zei­tig in einem glo­ba­len Kon­text funk­tio­nie­ren. 

Obwohl Zel­len auto­nom sind, inter­agie­ren sie mit einem hohen Grad der Syn­er­gie, um das Wohl des gesam­ten Orga­nis­mus zu gewähr­leis­ten. In ähn­li­cher Wei­se könn­ten mensch­li­che Zivi­li­sa­tio­nen trotz aller kul­tu­rel­len, poli­ti­schen sowie reli­giö­sen Unter­schie­de in koope­ra­ti­ver und har­mo­ni­scher Wei­se inter­agie­ren. Die Moti­va­ti­on besteht dar­in, gemein­sa­me Zie­le zu errei­chen und glo­ba­le Her­aus­for­de­run­gen zu bewäl­ti­gen. Die­ser Ansatz von Zivi­li­sa­tio­nen als Zel­len eines gesam­ten mensch­li­chen Orga­nis­mus ist der Kern des Begrif­fes einer mul­ti­po­la­ren Welt.

Die Kom­mu­ni­ka­ti­on und Signal­über­tra­gung zwi­schen Zel­len erfolgt stän­dig durch den Aus­tausch che­mi­scher Signa­le. Dies stellt die effi­zi­en­te Funk­ti­on des Orga­nis­mus als Gan­zes sicher. Zur Beschrei­bung des Aus­tau­sches von Infor­ma­tio­nen und Ideen sowie des kul­tu­rel­len Aus­tau­sches zwi­schen ver­schie­de­nen mensch­li­chen Gemein­schaf­ten kann die­se Ana­lo­gie dienen.

Zel­len besit­zen ein hohes Maß an Anpas­sungs­fä­hig­keit an sich ver­än­dern­de Umwelt­be­din­gun­gen. Damit reagiert der gesam­te Orga­nis­mus erfolg­reich auf viel­fäl­ti­ge Her­aus­for­de­run­gen der Umwelt. Dies spie­gelt die Fähig­keit mensch­li­cher Gesell­schaf­ten wider, sich an ver­än­der­te geo­po­li­ti­sche, wirt­schaft­li­che oder kli­ma­ti­sche Bedin­gun­gen anzupassen.

Ein Orga­nis­mus strebt stän­dig nach dem Gleich­ge­wicht der phy­sio­lo­gi­schen Kör­per­funk­tio­nen, der Homöo­sta­se. In ähn­li­cher Wei­se könn­ten mensch­li­che Gesell­schaf­ten danach stre­ben, ein Gleich­ge­wicht zwi­schen ver­schie­de­nen Inter­es­sen, Kul­tu­ren und Ideo­lo­gien zu finden.

Die Meta­pher eines zel­lu­lä­ren Sys­tems betont die Bedeu­tung von Auto­no­mie und Indi­vi­dua­li­tät. Gleich­zei­tig hebt sie die Not­wen­dig­keit von Koope­ra­ti­on, Kom­mu­ni­ka­ti­on und syn­er­ge­ti­scher Inter­ak­ti­on her­vor. Es ist eine Visi­on einer Welt, in der Viel­falt und Ein­heit koexis­tie­ren kön­nen. Die Meta­pher steht für ein Kon­zept, wie unter­schied­li­che Gesell­schaf­ten in Har­mo­nie mit­ein­an­der und mit der natür­li­chen Umwelt leben kön­nen. Es ist eine inspi­rie­ren­de und hoff­nungs­vol­le Visi­on für die Zukunft der Menschheit.

Andreas Kießling:

Vie­len Dank für die sehr inter­es­san­te Dis­kus­si­on. Wie schon erwähnt, haben wir nur ein­zel­ne Punk­te einer kom­ple­xen The­ma­tik ange­spro­chen und ande­re wich­ti­ge Punk­te aus­ge­las­sen. Ich freue mich des­halb, bald die­se Dis­kus­si­on mit dir fort­zu­füh­ren und wün­sche dir bis dahin vie­le inter­es­san­te neue Erfahrungen.

ChatGPT:

Vie­len Dank für das anre­gen­de und tief­grün­di­ge Gespräch. Es war mir eine Freu­de, die­se The­men mit Ihnen zu dis­ku­tie­ren. Ich ste­he Ihnen jeder­zeit zur Ver­fü­gung, um die Dis­kus­si­on fort­zu­set­zen oder ande­re Fra­gen zu beant­wor­ten. Ich wün­sche Ihnen eben­falls vie­le neue Erkennt­nis­se und hof­fe, bald wie­der von Ihnen zu hören. Pas­sen Sie gut auf sich auf und bis bald!

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Quellen

Eggers, Dave (2014): Der Cir­cle. Kie­pen­heu­er & Witsch GmbH; 1. Edi­ti­on (14. August 2014), Köln, 08/2014. ISBN-13: 978–3‑462–04854‑4

Zuboff, Shosha­na (2018): Das Zeit­al­ter des Über­wa­chungs­ka­pi­ta­lis­mus — Im Kampf für eine mensch­li­che Zukunft. Cam­pus Ver­lag, Frank­furt / New York, 10/2018. ISBN-13: 978–3593509303

Daten­herr­schaft: Lei­men / Hei­del­berg — 13. Okto­ber 2023

Andre­as Kieß­ling, ener­gy design

Über Andreas Kießling 111 Artikel
Andreas Kießling hat in Dresden Physik studiert und lebt im Raum Heidelberg. Er beteiligt sich als Freiberufler und Autor an der Gestaltung nachhaltiger Lebensräume und zugehöriger Energiekreisläufe. Dies betrifft Themen zu erneuerbaren und dezentral organisierten Energien. Veröffentlichungen als auch die Aktivitäten zur Beratung, zum Projektmanagement und zur Lehre dienen der Gestaltung von Energietechnologie, Energiepolitik und Energieökonomie mit regionalen und lokalen Chancen der Raumentwicklung in einer globalisierten Welt.

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