Gründung des Smart Grids BW e.V.

Smart Grids-Plattform Baden-Württemberg e.V.

Smart Grids-Plattform BW e.V.
Smart Grids-Plattform BW e.V.

Gründungsveranstaltung der Smart Grids-Plattform Baden-Württemberg e.V. am 25.11.2013

Der Zweck einer jeg­li­chen Struk­tur (unab­hän­gig davon, ob Ver­ein wie im Fal­le der Smart Grids-Platt­form BW e.V., Unter­neh­men oder ande­re Insti­tu­ti­on) zur ganz­heit­li­chen Ent­wick­lung eines neu­en wirt­schaft­li­chen The­mas in einer Regi­on besteht dar­in, eine Art unter­stüt­zen­den Initi­al­keim als Kom­pe­tenz­clus­ter zu bil­den, um den sich her­um das jewei­li­ge The­ma auf gutem Nähr­bo­den ent­wi­ckeln kann.

Dies wur­de in Ost­deutsch­land nach der poli­ti­schen Wen­de und der Schlie­ßung vie­ler gro­ßer Unter­neh­men sowie der dar­auf fol­gen­den wirt­schaft­li­chen Lee­re gan­zer Regio­nen bei­spiels­wei­se mit der Grün­dung von Tech­no­lo­gie­zen­tren durch die loka­le und regio­na­le Poli­tik umgesetzt.
Dabei galt es, regio­nal einen Zukunfts­wirt­schafts­zweig zu iden­ti­fi­zie­ren und dann durch die finan­zi­el­le Unter­stüt­zung der regio­na­len Poli­tik die Ent­fal­tung zu beför­dern, indem es galt
•    das Netz­werk des neu­en Wirt­schafts­zwei­ges zu knüpfen,
•    Unter­neh­mens­grün­dun­gen unter­stüt­zend zu begleiten,
•    exis­tie­ren­de Unter­neh­men auf the­ma­ti­scher Grund­la­ge zusammenzuführen,
•    gemein­sam Vor­ha­ben und Pilot­pro­jek­te zu initiieren,
•    und für die Poli­tik eine gewis­se beob­ach­ten­de und bera­ten­de Funk­ti­on für den Erfolg des neu­en Wirt­schafts­zwei­ges auszuüben.

Die­ses Kon­zept fin­den wir heu­te auch in Mit­tel­deutsch­land mit Solar­val­ley.
Hier wur­de zur Ent­wick­lung des The­men­clus­ters ein Ver­ein gegrün­det, der wie­der­um zur Bereit­stel­lung der benö­tig­ten Manage­ment­stär­ke die Solar Val­ley GmbH als Toch­ter­ge­sell­schaft bildete.

Wie in ana­lo­ger Wei­se das Sili­con Val­ley in Kali­for­ni­en begann, wird nach­fol­gend mit einem Wiki­pe­dia-Zitat eingefügt.
„Die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung der Regi­on star­te­te 1951 mit der Ein­rich­tung des Stan­ford Indus­tri­al Park, einem For­schungs- und Indus­trie­ge­biet neben der Stan­ford Uni­ver­si­ty. Nach und nach grün­de­ten ehe­ma­li­ge Mit­ar­bei­ter von Elek­tronik­fir­men sowie Absol­ven­ten der Uni­ver­si­tä­ten klei­ne Unter­neh­men und ent­wi­ckel­ten neue Ideen und Produkte.“

Die Ent­ste­hung des World Wide Webs als Tech­no­lo­gie im Rah­men des schon viel älte­ren Inter­nets begann 1989 als ein Pro­jekt im Rah­men von CERN mit Tim-Ber­ners Lee. Hier­zu führt das Gut­ach­ten zu “Inter­net und Mul­ti­me­dia in der öffent­li­chen Ver­wal­tung” von Her­bert Kubicek und Mar­tin Hagen fol­gen­der­ma­ßen aus:
“Eine wich­ti­ge Initi­al­zün­dung zur welt­wei­ten Ver­brei­tung des Pro­jek­tes ging von den Plä­nen der ame­ri­ka­ni­schen Clin­ton/­Go­re-Regie­rung aus. Mit Beginn ihrer Amts­zeit 1993 mach­te sie den Auf­bau einer Natio­nal Infor­ma­ti­on Infra­struc­tu­re (NII) zum Regie­rungs­pro­gramm und wies im Zusam­men­hang mit dem gleich­zei­tig initi­ier­ten Natio­nal Per­for­mance Review (NPR) den IuK-Tech­ni­ken eine ent­schei­den­de Rol­le im Ver­wal­tungs­um­bau zu. Das Ziel war es u.a., die öffent­li­che Ver­wal­tung bür­ger­nä­her zu gestalten.”

Nun besteht mit der Ener­gie­wen­de in Deutsch­land die Auf­ga­be aus schon zur Ver­fü­gung ste­hen­den Tech­no­lo­gien und den Ergeb­nis­sen vie­ler Pro­jek­te ein orga­ni­sches Gan­zes ent­ste­hen zu lassen.
Dabei ist nicht nur auf die Ent­ste­hung des regu­la­to­ri­schen und ener­gie­wirt­schaft­li­chen Rah­men zu war­ten, son­dern damit zu begin­nen, bestehen­de und neue Kom­po­nen­ten, ers­te Geschäfts­mo­del­le, bis­he­ri­ge Ergeb­nis­se und Pro­jek­te zusammenzuführen.
Der dazu benö­tig­te Initi­al­keim kann gera­de im Land Baden-Würt­tem­berg auch regio­nal geprägt sein und gleich­zei­tig natio­na­le und inter­na­tio­na­le Aus­strahl­kraft haben, denn hier besteht eine hohe wirt­schaft­li­che sowie For­schungs- und Ent­wick­lungs­kom­pe­tenz mit einem für das Ziel her­vor­ra­gen­den poli­ti­schen Umfeld.
Die Smart Grids-Platt­form Baden-Würt­tem­berg wid­met sich dabei dem The­ma Dezen­tra­li­tät und neu­en Chan­cen auf Basis eines hohen Par­ti­zi­pa­ti­ons­gra­des bei der Trans­for­ma­ti­on des Energiesystems.
Inso­fern besteht hier die Ana­lo­gie zum Clin­ton-Pro­gramm mit der Ver­brei­tung des World Wide Webs. Es geht jetzt um eine bür­ger­na­he und kun­den­zen­tri­sche Sicht auf das zukünf­ti­ge Ener­gie­sys­tem mit viel­fäl­ti­gen Mög­lich­kei­ten zur Ent­fal­tung einer neu­en wirt­schaft­li­chen Kraft.

Das wirt­schaft­li­che Umfeld in BW, in dem der Initi­al­keim ent­ste­hen soll, bie­tet viel­fäl­ti­ge Handlungsmöglichkeiten.
Die­se Chan­cen soll­ten umfas­send durch viel­fäl­ti­ge Inter­es­sen­trä­ger greif­bar sein, um Baden-Würt­tem­berg als Schau­fens­ter für die Trans­for­ma­ti­on des Ener­gie­sys­tems zu entwickeln.

Dies erfor­dert aber
—    ein star­kes Enga­ge­ment der Lan­des­po­li­tik als För­de­rer der Smart Grids-Platt­form bei der beab­sich­tig­ten Vereinsbildung
—    sowie eine aus­rei­chen­de Finanz­aus­stat­tung für den Ver­ein zum Start, um die Arbeit mit hoher Inten­si­tät durch in Voll­zeit enga­gier­te Haut­pak­teu­re durch­zu­füh­ren, womit eine zusätz­li­che unter­neh­me­ri­sche Struk­tur auf Basis des Ver­eins sinn­voll sein kann.

In der Ent­fal­tung des zukünf­ti­gen Ener­gie­sys­tems auf Basis von Smart Grid-Infra­struk­tu­ren als Trä­ger von Smart Cities besteht eine der umfas­sen­dens­ten wirt­schaft­li­chen Chan­cen für Deutsch­land seit den 1950-er Jah­ren und damit für die Unter­neh­men, die die­sen Weg früh­zei­tig begehen.
Das Land Baden-Würt­tem­berg soll­te des­halb die Rol­le als Schau­fens­ter für das nach­hal­ti­ge, stär­ker dezen­tral und bür­ger­nah ent­wi­ckel­te intel­li­gen­te Ener­gie­sys­tem als zel­lu­la­rer Teil des Ener­gie­or­ga­nis­mus im euro­päi­schen Ver­bund annehmen.
Eine breit getra­ge­ne Platt­form­struk­tur mit viel­fäl­ti­gen Inter­es­sen­trä­gern von Bür­gern und Kom­mu­nen, klein- und mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­men bis zur Groß­in­dus­trie, von klas­si­scher Ener­gie­wirt­schaft sowie von For­schung und Ent­wick­lung in enger Ver­bin­dung mit der Poli­tik bil­det dafür die Grundlage.

Über Andreas Kießling 105 Artikel
Andreas Kießling hat in Dresden Physik studiert und lebt im Raum Heidelberg. Er beteiligt sich als Freiberufler und Autor an der Gestaltung nachhaltiger Lebensräume und zugehöriger Energiekreisläufe. Dies betrifft Themen zu erneuerbaren und dezentral organisierten Energien. Veröffentlichungen als auch die Aktivitäten zur Beratung, zum Projektmanagement und zur Lehre dienen der Gestaltung von Energietechnologie, Energiepolitik und Energieökonomie mit regionalen und lokalen Chancen der Raumentwicklung in einer globalisierten Welt.

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